Dass Daten ein großes Thema in der Technik-Branche sind, dürfte jedem von euch klar sein. Dienste wie Facebook, Instagram, Google Mail & Co. sind nur deshalb kostenlos, weil die Firmen dahinter Geld mit euren Daten verdienen. Je detaillierter euer Profil bei Sozialen Netzwerken, je aktiver der Nutzer, desto passendere und effektivere Werbung kann für die einzelne Person geschalten werden.
Und jetzt ratet mal, wer anscheinend etwas gegen solche Praktiken hat: Der CEO von Apple, Tim Cook. Dieser wetterte neulich während einer Rede für das Electronic Privacy Information Center, kurz EPIC, indirekt gegen Google und Facebook. Konkrete Firmennamen nannte er natürlich nie.
Aber was er dar vor gesammelter Mannschaft (die größtenteils aus Datenschützern bestand) sagte, hatte es in sich. Bereits in der Vergangenheit machte Cook keinen Hehl daraus, dass er das Geschäftsmodell von Daten-Kraken nicht sonderlich toll findet. Dieses Mal ging er allerdings so weit und behauptete sogar, dass die immer weiter schwindende Privatsphäre eine Bedrohung für den “American Way of Life” darstellen würde.
Und wer sich etwas mit der amerikanischen Kultur auskennt, der weiß: Wenn jemand so etwas behauptet, dann bekommen die Bürger der Vereinigten Staaten Angst. Denn wenn es eine Sache gibt, die US-Amerikanern wichtig ist, dann ist es wohl der Lebensstil, der durch eben jenen Begriff verkörpert wird.
“They’re gobbling up everything they can learn about you and trying to monetize it. We think that’s wrong. And it’s not the kind of company that Apple wants to be.”
Cook sagt, dass die Region Silicon Valley die Hochburg der Daten-Sammler sei und diese Firmen ihre Produkte auf eine Weise konzipieren, die eine maximale Datenflut voraussetzt. Er will nicht, dass Apple eine solche Firma wird, er denkt dieses Vorgehen wäre falsch.
Der Kommentar von Tim Cook kommt zu einer Zeit, in der Google mit seiner Photos-App auch in iOS-Sphären eintritt. Die Anwendung, welche alle eure Fotos auf schicker Weise zusammenhält und auch noch Googles Such-Algorythmen verwendet, gibt es auch für iPhones. Obwohl zur Zeit offiziell keine Daten aus der App gesammelt werden, ist das für die Zukunft natürlich nicht auf Ewigkeit gesichert.
Die Worte von Tim Cook verwundern allerdings insoweit, dass Apple durch iTunes und andere Dienste ja selbst massenweise Daten von Kunden besitzt. Auch den Werbedienst iAds hat man im Portfolio, der natürlich ähnlich agiert wie Googles Werbe-Services. Der große Unterschied ist allerdings: Im Gegensatz zu Google und Facebook macht Apple 90% seiner Gewinne durch Hardware. Obwohl laut vielen Experten die Zukunft der Branche im Bereich “Big Data” liegt, ist und wird Apple die nächsten Jahre in Sachen Gewinne und Markenwert weiterhin die Nase vorne haben – und das als Hardware-Unternehmen.
Quelle: EPIC
via: The Verge