Gefühlt geht es in letzter Zeit immer häufiger um die Ausgeburt der Hölle – auch Facebook genannt. Es gibt aber auch viel zu berichten über diese schäbige Netzwerk-Plattform. Nun geht es aber um das von Facebook gekaufte Unternehmen Instagram, die still und heimlich eine neue Datenschutzeinstellung testen, die vielen überhaupt nicht passen dürfte. Um die beiden Netzwerke noch mehr miteinander zu verbandeln, möchte man jetzt den ermittelten Standortverlauf mit Facebook teilen.
Das bedeutet, dass die genauen GPS-Koordinaten, die von Instagram gesammelt werden, Facebook helfen würden, einen wieder mit vermeintlich relevanter Werbung zu bombardieren. Die mit Geo-Tags versehenen Daten werden Facebook-Nutzern im Aktivitätsprotokoll ihres Profils angezeigt. Dort bekommt man nämlich eine ganze Karte ausgespuckt, mit Orten, an denen man sich schon aufgehalten hat.
Viele Kritiker befürchteten schon beim Aufkauf von Instagram durch Facebook, dass Zuckerberg versuchen würde, mehr aus dem Netzwerk herauszuholen. Gut, die beiden Plattformen samt WhatsApp gehören eh schon dem Adiletten-Millionär, doch eine Vermischung der Daten war nie geplant. Facebook wurde erst kürzlich verklagt, weil man das Versprechen gegenüber den europäischen Regulierungsbehörden gebrochen hatte, WhatsApp und Facebook-Daten nicht zu vermischen, was zu einer Geldstrafe von 122 Millionen Dollar führte. Der blaue Riese weiß angeblich von nichts und stellt sich dumm:
„Wir haben wir keine Updates zu unseren Standorteinstellungen vorgenommen. Wie Sie wissen, arbeiten wir oft an Ideen, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln oder letztendlich nicht getestet oder freigegeben werden. Instagram speichert derzeit keine Standortverläufe; wir werden die Personen in Zukunft über alle Änderungen an unseren Standorteinstellungen auf dem Laufenden halten.“ Facebook-Pressesprecher
Ein Screenshot von TechCrunch zeigt allerdings, dass die entsprechende Option in Testversionen der Instagram-App bereits aufgetaucht ist. In den vergangenen Monaten wurden vorab geleakte Funktionen von TechCrunch offiziell eingeführt, was auch diesem Feature hier eine gewissen Glaubwürdigkeit verleiht.
Es ist unklar, ob die Funktion optional ist oder nicht. Wenn das stimmt, könnte Facebook aus diesen Daten ableiten, wann ein Nutzer bestimmte Unternehmen, Länder, Freunde oder Schulen besucht, für welche Produkte er sich interessiert oder welche er gekauft hat. Man könnte daraus sogar Informationen über Restaurants oder Geschäfte in der Nähe ableiten und diese dem Nutzer vorschlagen. Ganz gezielte Werbung, direkt auf dem Serviertablett. Facebook muss nur noch zugreifen…
via: techcrunch