Vor ein paar Tagen sprachen wir über OPPO, über deren Flash-Ladetechnologie und darüber, dass das Smartphone-Akku-Game so langsam fast durchgespielt ist. Wenn es für meine kühne These eines weiteren Beweises bedarf, dann hat ihn gestern Qualcomm geliefert. Der Halbleiter-Gigant präsentierte nämlich mit Quick Charge 5 den neuesten Standard seiner Schnelllade-Technologie.
Die reißt jetzt auch die 100-Watt-Marke und ist nach eigenen Angaben bis zu 70 Prozent effektiver als der Vorgänger Quick Charge 4. Mit Quick Charge 5 ist es möglich, einen 4.500 mAh Akku binnen fünf Minuten von null auf 50 Prozent zu bringen, in nur 15 Minuten wäre er komplett voll. Zudem wird weniger Abwärme erzeugt, was den Ladevorgang sicherer macht. Qualcomm spricht von zehn Grad Celsius weniger ais bislang.
Die Chips Snapdragon 865 und Snapdragon 865 Plus sind die ersten, die von Quick Charge 5 unterstützt werden, bereits im dritten Quartal dieses Jahres sollen erste entsprechende Smartphones vorgestellt werden. Darüber hinaus ist die Technologie abwärtskompatibel, was bedeutet, dass ihr ab Quick Charge 2.0 alles an Devices mit den neuen Ladegeräten befüllen könnt und umgekehrt auch alle Quick-Charge-5-Handsets mit älteren Ladegeräten befüllen könnt. Logischerweise werden in diesen Fällen die mit Quick Charge 5 möglichen Geschwindigkeiten dann aber nicht erreicht.
Es werden natürlich auch weitere kompatible Prozessoren dazu kommen, auch Snapdragons aus der 700er-Reihe. Die Konkurrenz von OPPO (125 Watt) und IQOO/Vivo (120 Watt) ist zwar noch ein wenig flotter unterwegs als Qualcomm, aber auch hier warten wir noch auf entsprechende Hardware. So oder so wird es für uns aber stetig entspannter, auch mal länger mit dem Smartphone unterwegs zu sein, weil man durch die Geschwindigkeiten, die mittlerweile beim Laden erreicht werden, im Laufe des Tages lediglich mal fünf Minuten an eine Steckdose muss, um wieder stundenlang safe zu sein.
Nebenbei sorgt man noch dafür, dass die Akkus effizienter und sicherer werden — was wollen wir also mehr? Bleibt zu hoffen, dass die Smartphone-Hersteller das nicht als Wink verstehen, nur noch 2.000er Akkus zu verbauen zugunsten einer schlankeren Smartphone-Bauweise oder so.