Vor wenigen Tagen sorgte ein Smartphone-Test von CNET für Aufsehen. Es war kein umfassender Test des Motorola Razr als ganzes, sondern explizit nur ein Stresstest, der aufzeigen soll, wie sich die vielen Klappvorgänge auf Display und Scharnier auswirken. Das Ende vom Lied ist bekannt: Das Scharnier machte nach etwas mehr als 27.000 Faltvorgängen die Grätsche, das Display war immerhin noch einwandfrei.
In meinem Beitrag dazu wollte ich jetzt nicht zwingend Motorola in Schutz nehmen, wies aber zumindest darauf hin, dass so ein maschineller Test wie der von CNET, ausgeführt an einem einzigen Device, sicher nicht repräsentativ sei.
Jetzt meldete sich auch Motorola US zu Wort und kritisiert — logischerweise — auch den Test von CNET. Der erste Impuls meinerseits ist klar: Wie das so ist, wird auch Motorola nun lediglich subjektiv reagieren und das eigene Handset in ein besseres Licht rücken wollen. Das ist verständlich, hilft uns objektiv aber natürlich nicht weiter. Motorola zeigt einen Clip, in dem wir sehen können, wie das Unternehmen selbst das Gerät testet. Und ja: Aus neutraler Sicht muss ich sagen, dass dieser Test deutlich aussagekräftiger erscheint. Seht ihn euch am besten selbst an:
Zu seinem Test erklärt das Unternehmen, welches unterm Konzerndach von Lenovo beheimatet ist, gegenüber Android Police:
Der FoldBot von SquareTrade ist einfach nicht dazu gedacht, unser Gerät zu testen. Daher wird das Scharnier bei Tests mit diesem Gerät übermäßig belastet und das Telefon kann nicht wie vorgesehen geöffnet und geschlossen werden, wodurch der Test ungenau wird. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Razr während der Produktentwicklung umfangreichen Zyklustests unterzogen wurde. Der CNET-Test gibt keinen Hinweis darauf, was die Verbraucher bei der Verwendung von Razr in der Praxis erleben werden. Wir vertrauen voll und ganz auf die Langlebigkeit von razr.
Im Gegensatz zum CNET-Test wird das Motorola Razr hier komplett auf- und zugeklappt und das zudem deutlich langsamer. Beides ist also der tatsächlichen Nutzung deutlich näher, als es der andere Test gewährleisten kann. Was unabhängig von diesen beiden unterschiedlichen maschinellen Tests noch ins Gewicht fallen könnte: Die Klappvorgänge eines menschlichen Nutzers sind nicht so präzise wie bei einer Maschine. Tendenziell glaube ich daher, dass ein Smartphone auf diese Weise länger hält, als wenn es immer exakt auf die selbe Art und Weise an exakt der selben Position und immer gleich gefaltet wird.
Ob das Video von Motorola jetzt hilft, vermeintliche Razr-Käufer zu überzeugen, wird sich zeigen müssen. Der Schaden ist vermutlich erst einmal angerichtet und schlimmstenfalls werden wir tatsächlich erst in ein, zwei Jahren beurteilen können, wie robust das neue Motorola Razr tatsächlich ist. Meine Meinung ist jedenfalls, dass ich nicht allein auf den Test von CNET setzen würde bei meiner Kaufentscheidung.
via SmartDroid.de