Featuretechnisch dümpelt der Smartphone-Markt ein wenig vor sich, doch das könnte sich im ersten Quartal 2018 ändern. Und zwar aus einer Richtung, aus der man es nicht vermutet hätte. Videokamerahersteller RED bringt nämlich nächstes Jahr sein erstes Smartphone auf den Markt, das ein holografisches Display verbaut haben wird.
RED hält sich dabei zugegebenermaßen ein wenig mit Details zurück, wie dieser Bildschirm aussehen wird und was er leisten kann. Dem ein oder anderen Star Wars-Fan dürften jetzt zwar wilde Fantasien von einem Hologramm von Prinzessin Leia kommen, aber so wird das 5,7 Zoll große Display des HYDROGEN genannten Smartphones vermutlich nicht funktionieren.
RED hat leider nicht viel zu den Specs zu sagen, ausser folgendem: Android wird der Unterbau sein, geladen wird per USB-C und eine microSD-Karte könnt ihr ebenfalls einsetzen. Ansonsten legt RED den Fokus klar auf die eigene jahrelange Expertise: Qualität bei Videocontent. Das gilt sowohl bei der Darstellung, wie auch bei der Aufnahme. Neben normalen Videos soll das HYDROGEN hauseigene 4-View-Inhalte im H4V-Format darstellen können, die irgendwie holografisch sein sollen.
Dazu gibt es, wohl ähnlich wie beim Nintendo 3DS, dreidimensionale Bilder zu sehen, wobei der Übergang von 2D zu 3D und dann wiederum zur Holografie nahtlos erfolgen soll. Wenn das wirklich so geht und die Inhalte dann auch noch geil aussehen, hätten wir tatsächlich eine mittelschwere Revolution bei Mobile Devices. Zudem soll das Smartphone noch Virtual-, Augmented- und Mixed Reality, sowie interaktive Games unterstützen, weshalb man auf relativ leistungsfähige Hardware spekulieren darf.
Und wie das früher auch in Kinos so war, wurde das Gezeigte erst so richtig gut, als bei den Filmen noch Ton dazu kam. RED lässt sich hierbei nicht lumpen und hat einen eigenen Sound-Algorithmus entwickelt, der Stereoklang in “multidimensionalen” Sound konvertiert. Im Grunde ein anderer Name für Surround-Sound, da RED offenbar nicht die etablierten Codecs von Dolby oder dts nutzen möchte.
Wer die Kamerasysteme von RED kennt, weiß, dass diese mit Modulen funktionieren, die man wie Legosteine den eigenen Bedürfnissen nach anbauen kann. Das ist beim HYDROGEN nicht anders und meiner Ansicht nach ebenfalls ein spannendes Feature. Auch wenn das beim LG G5 nicht so ganz funktioniert hat, dafür aber umso mehr bei den Devices von Moto.
Welche Module es genau geben wird, hat RED leider noch nicht verraten, außer dass es sich bei dem System um den Grundstein für ein zukünftiges multidimensionales Media System handeln wird. Mit dem sollt ihr dann selbst holografische Bilder und hochauflösende Fotos und Videos erstellen können. Dafür sorgt ein Hochgeschwindigkeits-Bus von RED (hier: Schnittstelle, nicht öffentlicher Nahverkehr).
Kommen wir zum Preis: Wer das HYDROGEN jetzt vorbestellt, erhält es für rund 1200 US-Dollar in der Aluminium- und für rund 1600 US-Dollar in der Titanium-Fassung. Exklusive Steuern und Versand. RED kann nicht garantieren, dass der Preis im Laufe des Jahres nicht steigen wird und spätere Bestellungen rechtzeitig ausgeliefert werden können, sprich zum Release im ersten Quartal 2018.
Was haltet ihr von der Idee? Ich finde ja einige Buzzwords und Unklarheiten in der Pressemeldung, fände holografische Inhalte aber recht cool. Wenn sie wirklich so eindrucksvoll sind, wie RED anteasert.
