Seit Jahren ärgern wir uns in den sozialen Medien mit Fake-News herum. Egal, ob auf Twitter, Facebook oder YouTube: Falsch-Nachrichten verbreiten sich schneller als die Buschbrände in Australien. Längst hat sich Facebook aus diesem Grund externe Fact-Checker ins Boot geholt, die das riesige Social Network auf der Jagd nach diesen Fakes unterstützen.
Wie erfolgreich man dabei ist? Sagt ihr es mir: Wie oft stolpert ihr über solche Fake-News und wie oft sind solche Fakes auch als diese gekennzeichnet? Ich weiß natürlich nicht, wie das außerhalb meiner Bubble aussieht, aber persönlich muss ich immer wieder feststellen, dass komplett haltloser Mist geteilt wird, weil er schlicht in die Agenda der Person passt, die den Link teilt.
Aber klar ist natürlich auch, dass es in den entsprechenden Filterblasen nochmal deutlich schlimmer ist. Auch, wenn Facebook und seine Partner teils sogar in der Lage sind, nicht nur den falschen Link selbst, sondern auch verschiedene Instanzen davon ausfindig zu machen, so wirkt es doch immer noch wie ein Kampf gegen Windmühlen, den man nicht gewinnen kann.
Da ist es also wichtig, dass Facebook seine Bemühungen noch forciert und auch, dass man sich weitere Partner zur Unterstützung holt. Ein Nachrichten-Schwergewicht hat sich heute zu Wort gemeldet: Reuters möchte nämlich Facebook mit einer eigenen Initiative unterstützend zur Seite stehen. In eigenen Worten klingt das so:
Reuters, der weltgrößte Multimedia-Nachrichtenanbieter, gab heute den Start einer neuen Initiative zur Überprüfung von Fakten bekannt, die darauf abzielt, Fehlinformationen in sozialen Medien zu identifizieren, und zwar in Zusammenarbeit mit dem Facebook-Fact-Checking-Programm von Drittanbietern. Die neu geschaffene Faktenprüfungseinheit bei Reuters wird Inhalte, die auf Facebook und Instagram gepostet werden, überprüfen und feststellen, wo Medien falsch oder irreführend sind.
Dieses Jahr wird in den USA gewählt (die Vorwahlen sind ja bereits im Gange) und jeder erinnert sich vermutlich noch an die Wahlen 2016 und wie Kampagnen aus Russland die Wähler beeinflussen wollten.
Genau das möchte man natürlich in diesem Jahr verhindern und so sieht Reuters sich und seine ganze Branche in der Pflicht, was dagegen zu unternehmen. Sowohl Texte und Überschriften als auch Videos und Fotos wird man künftig unter die Lupe nehmen, damit die Nachrichten-Spreu vom Weizen getrennt werden kann.
Reuters ist stolz darauf, dass man intern auf einem so hohen Niveau agiert, was Faktenchecks angeht, dass man logischerweise davon ausgeht, dass man dieses Talent nun auch außerhalb von Reuters nutzen kann. Die Ergebnisse seiner Arbeit wird man auch auf einem eigenen Fact-Check-Blog zeigen.
Jede Waffe, die im Kampf gegen die Fake-News verfügbar ist, ist eine Hilfe und ich bin überzeugt, dass eine solche Initiative von Reuters sogar eine sehr mächtige Waffe sein kann.