Es geht flott aufs Jahresende zu, was auch immer bedeutet, dass die Gerüchte-Dichte zunimmt bei den Smartphones, die früh im nächsten Jahr präsentiert werden. Das gilt natürlich immer in besonderem Maße für die Handsets von Samsung und auch dieses mal erwarten wir, dass die Koreaner ihr neues Flaggschiff, das Samsung Galaxy S11, früh im neuen Jahr der Weltöffentlichkeit vorführen.
Wie gewohnt sickern Details, Gerüchte, Bilder und Mockups fast täglich durch und verraten uns schon einiges über das neue Smartphone. Jetzt kommt ein sehr spannendes Gerücht dazu, welches sich mit den SoCs befasst, die im Galaxy S11 zum Einsatz kommen. Wir sind seit vielen Jahren daran gewöhnt, dass Samsung zu unterschiedlichen Alternativen greift: In vielen Märkten inklusive dem Heimatmarkt Südkorea setzt das Unternehmen auf die eigenen Prozessoren der Exynos-Reihe. Im Rest der Welt, beispielsweise in China und den USA, kommt stattdessen Qualcomm mit dem jeweiligen Snapdragon-Flaggschiff-SoC zum Einsatz, weil die SoCs besser mit den jeweiligen LTE-Netzen zurechtkommen.
Im neuen Jahr hingegen wird das anders sein, denn auch in Südkorea wird Samsung auf den Qualcomm Snapdragon 865 vertrauen. Das Gegenstück — der Exynos 990 — wird dem Gerücht zufolge, welches sich auf Quellen aus der Industrie stützt, nur noch in Europa verbaut. Bislang waren die Varianten immer ziemlich identisch von der Leistung, so dass es eh keine wirklich spürbare Rolle spielte, welches Modell man in Händen hielt.
Im aktuellen Fall muss Samsung sich aber eingestehen, dass der Exynos 990 spürbar schwächer ist als das Gegenstück von Qualcomm. Da ist von etwa 20 Prozent weniger Leistung die Rede und es kommen auch ältere Bauteile zum Einsatz: Im Snapdragon 865 kommen bereits die ARM Cortex-A77-basierten Kerne zum Einsatz, während Samsungs Exynos noch die Cortex-A76-basierten Vorgänger nutzen.
Es ist durchaus konsequent von Samsung, hier einen Cut zu machen und sich einzugestehen, dass die eigene Technik unterlegen ist, so dass man dann zu einer Alternative greift. Weniger konsequent ist es hingegen, ausgerechnet das kommende Spitzenmodell in Europa ganz bewusst mit deutlich schwächerer Leistung in die Läden zu bringen.
Ich fürchte, dass Samsung diesbezüglich einiges an Kritik einstecken muss und dass es sich auch ganz sicher nicht positiv auf die Verkaufszahlen auswirkt, wenn die Konkurrenten auf stärkere SoCs setzen bei ihren in Europa neu angebotenen Handsets. Allerdings will ich gerne noch einmal drauf verweisen, dass wir es hier zunächst einmal nur mit einem Gerücht zu tun haben, welches von Samsung zum jetzigen Zeitpunkt weder bestätigt noch kommentiert wird.
Wir reden aktuell also noch über ungelegte Eier und daher halten wir die Bälle erst einmal flach. Sollte sich die Vorgehensweise jedoch bestätigen, dürften die Koreaner in Erklärungsnot geraten, oder was denkt ihr?
Quelle: Elec via GSMArena und Caschys Blog