So langsam scheint es sich zu einem meiner “Lieblings”-Themen zu entwickeln: Smartphones mit Notch! Vor einigen Tagen habe ich euch davon erzählt, wie wenig ich davon halte, dass er obere Rand durch eine Einkerbung verschandelt wird. Seitdem haben wir beim MWC und auch in Leaks danach von weiteren “Notch”-Phones Kenntnis erlangt, die Kollegen von BGR haben zum Thema dieses gruselige Bild zusammengeklöppelt:
Gruselig ist es deswegen, weil diese Notch in meinen Augen nicht nur hässlich ist, sondern auch ziemlich sinnlos. Apple hat einfach aus der Not eine Tugend gemacht: Die Zeit ist noch nicht reif für den im Display integrierten Fingerabdruckscanner, zumindest nicht in der von Apple gewünschten Qualität. Da man für ein möglichst rahmenloses Design aber auf den Home-Button verzichtet und den Sensor auch nicht auf die Rückseite verfrachten wollte, mussten sich die Kalifornier was anderes überlegen.
Ihre Idee war dann die True-Depth-Technologie. Face ID entsperrt das iPhone X, setzt dabei aber auf ein deutlich komplexeres Verfahren, das auch mehr Platz benötigt als eine übliche Selfie-Cam. All die Android-Lemminge, die jetzt mit der Notch beim eigenen Design hinterher hechten, setzen diese aufwändige Technik nicht ein und setzen auf diese Einkerbung lediglich wegen des iPhone X-Effekts und damit man sagen kann, die Screen-to-Body-Ratio ist drei Prozent höher.
Halte ich wie gesagt für Quatsch, aber meine Meinung hat natürlich Design-Experten Martin Hajek nicht davon abgehalten, sich selbst seine Gedanken dazu zu machen. Er hat sich überlegt, wie denn das neue Samsung-Flaggschiff, das Samsung Galaxy S9, ausgesehen hätte, wenn die Koreaner ebenfalls auf eine Notch gesetzt hätten. Ohne jetzt lange drumherum zu reden — so hat sich Martin Hajek das vorgestellt:
Wie ihr sehen könnt, sehen wir auf den Bildern nicht nur ein modifiziertes Galaxy S9, sondern auch das tatsächliche Flaggschiff Samsungs und auf einigen Bildern auch das iPhone X, so dass ihr den direkten Vergleich habt.
Hajek hat nicht nur das Display bis zum oberen Rand gezogen und dadurch eine Notch eingebaut, sondern auch das Display bis zum unteren Rand ausgedehnt. Natürlich sieht das klasse aus, wenn das Panel unten tatsächlich fast bis zum Rand des Devices reicht, aber jemand, der einfach nur ein Grafik-Konzept wird, ist da logischerweise viel freier und muss sich nicht am technisch machbaren orientieren.
Daher ist der untere Rand des Displays ein Muster ohne Wert, oben sieht die Notch so behämmert aus wie bei so ziemlich allen anderen Notch-Devices auch. Haltet davon, was ihr wollt: Ich persönlich freunde mich hier seit ein paar Tagen mit dem Galaxy S9+ an und bin Samsung echt dankbar dafür, dass sie nicht auf diesen schlimmen Notch-Zug aufgesprungen sind.
Quelle: Martin Hajek via BGR