So gibt der Hersteller in einer Pressemitteilung bekannt, in Zukunft weniger Plastik für die Verpackungen seiner Produkte einsetzen zu wollen. Ein guter Schritt – der die Welt zwar nicht retten wird, am Ende aber vielleicht auch andere Hersteller zu einem Umdenken bringen könnte.
Wir alle kennen das Phänomen. Während die EU beschließt, Plastik-Einweg-Besteck zu verbieten, produziert die Industrie Unmengen von Kunststoffverpackungen. Leider hat sich Amazons frustfreie Verpackung aus Karton am Ende nicht wirklich durchgesetzt – und erst recht keinen Trend ausgelöst. Egal welche Elektronik wir kaufen, sie ist am Ende in Kunststoff eingehüllt. Wobei wir dafür nicht den Weg in den Elektronikmarkt antreten müssen, die Lebensmittelindustrie ist keinen Deut besser.
Samsung möchte hier jetzt einlenken – die Schritte sollen Teil einer neuen Nachhaltigkeitspolitik des Konzerns sein. So möchte der Konzern Verpackungen minimieren bzw. durch umweltfreundlichere Lösungen ersetzen. Mehr Papier oder andere umweltfreundliche Stoffe sollen zum Einsatz kommen. Beginnen möchte der Konzern bereits in diesem Halbjahr.
Von dem Kurswechsel soll nicht nur die Verpackung von Smartphones betroffen sein, der Konzern möchte auch Alternativen für Haushaltsgeräte finden. Dazu wurde eine eigene Task Force gegründet, die Design und Entwicklung, Einkauf, Marketing sowie Qualitätskontrolle für innovative Verpackungsideen umfasst.
Konkrete Pläne gibt es bereits für kleinere Elektronik, so sollen die Halterungsplatten bei Smartphones und Tablets durch Zellstoffformen ersetzt werden – ein Schritt, den auch andere Hersteller schon unternommen haben. Ebenso soll das Ladegerät für Smartphones geändert werden. Statt glänzender Oberflächen sollen nun (endlich!) matte Oberflächen eingesetzt werden, damit entfällt auch die Anbringung von Kunststofffolien.
Auch was größere Geräte betrifft, hat der Konzern einige Ideen. So sollen Plastiktaschen, die die Geräte schützen, durch Taschen aus recycelten Materialien und Biokunststoffen ersetzt werden. Hier möchte Samsung auf Stärke oder Zuckerrohr setzen.
Im Bereich Papier wird Samsung bis 2020 nur Fasermaterialien verwenden, die von globalen Umweltorganisationen wie dem Forest Stewardship Council, dem Programme for the Endorsement of Forest Certification Scheme und der Sustainable Forestry Initiative für Verpackungen und Handbücher zertifiziert wurden.
„Samsung Electronics setzt sich verstärkt für die Bewältigung gesellschaftlicher Umweltprobleme wie Ressourcenverbrauch und Kunststoffabfälle ein“, sagt Gyeong-bin Jeon, Leiter des Global Customer Satisfaction Center von Samsung. „Wir sind bestrebt, Ressourcen zu recyceln und die Umweltbelastung durch unsere Produkte zu minimieren. Wir werden umweltfreundlichere Materialien verwenden, auch wenn dies mit höheren Kosten verbunden ist.“
Bis 2030 will Samsung 500.000 Tonnen recycelte Kunststoffe verwenden und 7,5 Millionen Tonnen entsorgte Produkte sammeln (beide kumulativ ab 2009).
So schön all diese Ideen und Bestrebungen auch klingen – die Maßnahmen sind am Ende nur ein Tropfen auf den heißen Stein, den ich aber auch gerne von anderen Herstellern sehen möchte. Die Industrie versucht die Flucht nach vorne, um so Diskussionen rund um das Recht auf Reparierbarkeit oder mögliche Upgrades für gewisse Produkte zu entgehen. Ja, selbst die Diskussion rund um einheitliche Netzteile und Ladestecker konnte bisher umschifft werden. Kennt ihr die Situation? Bei der meisten Elektronik, die ich kaufe, werfe ich sofort das USB-Netzteil und das (schlecht verarbeitete) Micro-USB Kabel weg, ohne es überhaupt auszupacken,… der angesammelte Elektroschrott ist, in dieser Hinsicht, ohnedies schon groß genug.
Via Samsung Newsroom