Update vom 03. August 2015:
Samsung hält Wort und senkt die Preise für das Galaxy S6 und das Galaxy S6 edge: Wer auf der Samsung-Seite vorbeisurft, findet dort die nach unten korrigierten Preise vor. UVP für das S6 mit 32 GB Speicher ist nun 599 Euro – 100 Euro günstiger also. 698,99 Euro sind es für die 64 GB-Variante und 799 Euro schließlich für 128 GB.
Beim Galaxy S6 edge geht es sogar um 150 Euro nach unten. Hier lauten die aktualisierten Preise: 698,99 Euro für 32 GB, 799 Euro für 64 GB und 899 Euro für 128 GB. Damit sind die Preise nun auch in der größten Version offiziell unterhalb der 1000 Euro-Marke angekommen. Die Straßenpreise, die da bereits schon länger drunter liegen, dürften nun nochmals weiter sinken und vielleicht wirklich mehr Leute darüber nachdenken lassen, ob man nicht zu einem dieser Smartphones aus Südkorea greifen möchte.
Quelle: Samsung via Inside-Handy und AllaboutSamsung
Artikel vom 30. Juli 2015:
Samsung veröffentlicht Quartalszahlen – da musste man zuletzt immer mehr feststellen, dass die Bäume doch nicht in den Himmel wachsen und sich Smartphones eben nicht immerwährend wie geschnitten Brot verkaufen – vor allem dann nicht, wenn sie preislich wie das Galaxy S6 und das Galaxy S6 edge in iPhone-Sphären angekommen sind. Dabei reden wir nicht über mangelnde Qualität – beide Flaggschiffe sind herausragend gut – aber selbst Samsung bekommt so hochpreisige Smartphones nicht mehr so ohne Weiteres an den Mann.
Lesenswert: Samsung Galaxy S6 & Galaxy S6 edge im Test
Die neuen Quartalszahlen für das Quartal 2 2015 belegen das deutlich: 41,7 Milliarden Dollar Umsatz in den vergangenen drei Monaten sind natürlich dennoch eine eindrucksvolle Zahl, aber eben auch 7 Prozent weniger als im gleichen Quartal des Vorjahres. Ähnlich die Situation beim Gewinn: 4,93 Milliarden Dollar bedeuten ein Minus von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. “Bedanken” darf sich Samsung da im Wesentlichen bei der bereits erwähnten Mobile-Sparte: Im letzten Jahr erreichte man hier in Q2 4,42 Billionen südkoreanische Won (3,78 Milliarden Dollar), im gerade abgelaufenen Quartal waren es nun nur noch 2,76 Billionen (2,36 Milliarden Dollar) – ein Gewinnrückgang von mehr als 37 Prozent! Absolute Verkaufszahlen der Devices nannte man in seinem Quartalsbericht nicht.
Nicht unerwähnt lassen wollen wir dabei aber die sehr erfolgreiche Halbleiter-Sparte der Koreaner: Hier stiegen die Umsätze nämlich um satte zehn Prozent auf 11,29 Billionen südkoreanische Won – umgerechnet circa 967 Milliarden US-Dollar.
Gründe für das Smartphone-Dilemma und ein Lösungsansatz
Natürlich überlegt man sich auch in Samsungs Chefetage, welche Gründe hinter den Zahlen im Bereich Mobile stecken – die Erklärungen sind dieselben wie bei der Konkurrenz: Einmal ist da der immer mehr gesättigte Markt, auch in China steigen die Verkaufszahlen nur noch langsamer an, in Europa sowieso. Dann ist da – Stichwort Konkurrenz – auch mehr denn je das Problem für Samsung, dass Konkurrenten wie Xiaomi, Huawei oder OnePlus für kleineres Geld ebenfalls technisch sehr starke wie auch im Design ansehnliche Smartphones bauen und sich Prozent für Prozent die Marktanteile Samsungs wegknabbern. Nicht zuletzt litt Samsung auch darunter, dass man das Galaxy S6 edge zum Verkaufsbeginn nicht in ausreichenden Mengen ausliefern konnte – hier hatte man falsch kalkuliert und mit einem höheren Anteil des “normalen” Galaxy S6 gerechnet.
The Mobile Business plans to firmly maintain its sale of premium smartphones by flexibly adjusting the price of the Galaxy S6 and S6 edge.
Gegensteuern möchte Samsung nun augenscheinlich, indem man die Preise für das Galaxy S6 und das S6 edge nochmals nach unten korrigiert. Der Straßenpreis war eh schon deutlich gesunken zuletzt, Samsung ließ nicht verlauten, um wie viel der Preis nun weiter gesenkt werden soll, um die Verkaufszahlen wieder anzukurbeln.
Ausblick
Samsung hat aber noch 2 Pfeile im Köcher, die auch bitter notwendig sind: Bereits am 13. August erwarten wir beim Samsung-Event in New York die Vorstellung des Galaxy Note 5 und voraussichtlich auch des Galaxy S6 edge+. Auch das ist ein Strategiewechsel, fand die Note-Präsentation sonst stets im September im Rahmen der IFA statt. Damit dürfte Samsung bewusst deutlich vor Apple an die Öffentlichkeit gehen, von denen ja auch noch ein neues iPhone erwartet wird. Ob das reicht, um wieder alte Verhältnisse zu erreichen, darf aber bezweifelt werden.
Die Strategie mit zwei Flaggschiff-Terminen im Jahr halte ich im Grunde nicht für verkehrt, aber es steht zu befürchten, dass die Zahlen in Q3 mit dadurch beeinflusst werden, dass auch ein neues iPhone ins Haus steht und die neuen Phablets erst in Q4 eine Rolle spielen. Aber auch hier gilt: Die Konkurrenz schläft nicht und es kloppen sich in dem Haifischbecken, welches der Smartphone-Markt zweifellos darstellt, immer mehr starke Geräte um die Käufergunst. An der Premium-Klasse – also auf Augenhöhe mit Apple – hat man sich zuletzt die Zähne ausgebissen. Vielleicht sollte Sammy hier mal auf die Chinesen schauen, denen leichter wird es auch künftig sicher nicht.
Was glaubt ihr: Hat sich Samsung vergaloppiert mit seinen aktuellen Spitzen-Smartphones, die ja bei ihrer Präsentation noch begeistert aufgenommen wurden oder ist es eher die Markt-Situation an sich, die den Koreanern zu schaffen macht und – schließlich verkauft man mehr Android-Smartphones als irgendjemand sonst – auch härter trifft? Schreibt es uns in die Kommentare!