Langsam ist Schluss mit den langen Schlangen an der Kasse. Amazon hatte mit ihrem ersten kassenlosen Markt in der amerikanischen Stadt Seattle den Startschuss für das Bezahlen per App gegeben. Nachdem nun auch mit Apple Pay und Google Pay der Grundstein für das schnelle Vorbeilaufen an den Kassen gelegt wurde, ziehen viele Konzerne mit. Alle wollen etwas ab haben, von diesem digitalen Bezahlkuchen und so reiht sich Saturn schön brav in die Schlange ein – oder eben auch nicht.
Denn nachdem der Elektronikmarkt mit einem Pilotprojekt und dem damit ersten kassenlosen Store in Österreich durchgestartet ist, testet das Unternehmen nun das Bezahlen per App in einem deutschen Markt. Das Ganze nennt sich „Saturn Smartpay“ und findet seinen Platz in Münchens Einkaufscenter PEP. Wer schon mal im Elektronikmarkt shoppen war, weiß, dass bestimmte Produkte mit einer Diebstahlsicherung versehen sind. In diesem Pilotprojekt dreht sich alles um Kopfhörer, die mit einem Käfig gesichert sind.
Saturn möchte einen anderen Ansatz ausprobieren und ermöglicht es Kunden mit dem neuen Verfahren, ihren Einkauf direkt am Regal zu bezahlen. Mit der dafür vorgesehenen App lässt sich die Diebstahlsicherung deaktivieren. Über eine Bluetooth-Schnittstelle entsperrt sich die Produktsicherung automatisch, wenn man das Handy gegen den Sicherungsknopf hält. Das Produkt ist automatisch über eine zuvor hinterlegte Zahlungsmethode bezahlt und man kann das Produkt ganz bequem mitnehmen, ohne sich an einer Kasse anzustellen.
Bislang mussten die Kassierer per Schlüssel die Waren aus ihren Plastikboxen befreien. Diese Art von Diebstahlschutz, die sich wie ein Band um die Produktverpackung legt, wurde zusammen mit dem Start-up Rapitag entwickelt. Für das Pilotprojekt hat Saturn mit diesem Unternehmen kooperiert. Die App gibt es für Android- und iPhone-Geräte. Als Zahlungsarten lassen sich sowohl eine Kreditkarte als auch der PayPal-Account hinterlegen.
„Niemand steht gern in einer Kassenschlange an. Es gibt aber noch nicht die ‚eine‘ Lösung für kassenloses Bezahlen. Daher probieren wir unterschiedliche innovative Systeme aus. Wir freuen uns darauf, mit der Rapitag-Lösung ‚made in Germany‘ neue wertvolle Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln.“ Martin Wild, Chief Innovation Officer von Saturn
via: heise