Sailors fighting in the dance hall
Oh man, look at those cavemen go
It’s the freakiest show
Take a look at the lawman Beating up the wrong guy
Oh man, wonder if he’ll ever know
He’s in the best selling show
Is there life on Mars? David Bowie (Life on Mars)
Bereits 1971 fragte David Bowie, ob da auf dem Mars Leben existiert. Nagelt mich nicht drauf fest, aber ich glaube, in Wirklichkeit ist die Nummer kein Science-Fiction-Epos, sondern ein schlichter Lovesong, allerdings einer mit einem außergewöhnlichen Text. Die Frage „Is there life on Mars“ können wir — Stand jetzt — unabhängig von dem Song hingegen getrost mit „Nein“ beantworten.
Die Bedingungen auf dem roten Planeten unterscheiden sich doch deutlich von denen auf der Erde, obwohl der Mars — verglichen mit der Größe des Universums — doch bloß einen Steinwurf von der guten, alten Erde entfernt ist. Irgendwann soll sich das aber ändern, denn nicht nur SpaceX scharrt ungeduldig mit den Hufen und möchte in den nächsten Jahren nicht nur Material, sondern dann schließlich auch Menschen dorthin bringen.
Das Überleben dort ist natürlich denkbar schwierig bzw. ungeschützt für uns Menschen nicht möglich. Wasser (in flüssigem Zustand), eine Energiequelle und ein Oxidationsmittel — die drei Dinge sind der Schlüssel für das Leben auf unserem Planeten. Vom Mars wissen wir zumindest schon mal ziemlich sicher, dass es dort irgendwann einmal Wasser gegeben hat.
Bis vor kurzem offenbarte sich uns der Mars als ein sehr kalter und knochentrockener Planet, auf dem nach unserem Kenntnisstand schon seit vielen, vielen Jahren kein flüssiges Wasser mehr zu finden war. Genau das wurde aber vor gar nicht allzu langer Zeit widerlegt. Soll heißen: Jau, wie es aussieht, gibt es dort eben doch flüssiges Wasser!
Bedeutet, dass zumindest diese Grundlage für die Entstehung von Leben schon mal gewährleistet wäre. Fehlt aber immer noch der nötige Sauerstoff. Vlada Stamenković vom California Institute of Technology in Pasadena und sein Team sind nun dieser Frage nach dem Sauerstoff nachgegangen und sind in einer jetzt veröffentlichten Studie zu einem positiven Ergebnis gekommen. Ich zitiere aus dem Beitrag von Wissenschaft.de:
Aus den Berechnungen von Stamenković und seinen Kollegen geht hervor: Unter den angenommenen Voraussetzungen könnten die vermuteten Flüssigkeiten im oberflächennahen Untergrund überraschend hohe Sauerstoffkonzentrationen erreichen. Wie die Forscher erklären, liegen die Werte deutlich im Bereich dessen, was einige Mikroorganismen auf der Erde benötigen, um einen aeroben Stoffwechsel aufrecht zu erhalten. Es könnten sogar Konzentrationen entstehen, die denen im irdischen Meerwasser gleichen, sagen die Forscher.
Was bedeutet das nun im Klartext? Ungefähr, dass man den Mars von „Hier existiert definitiv nichts Lebendiges“ auf „Hier existiert höchstwahrscheinlich nichts Lebendiges“ hochstufen könnte. Wirkliche Belege für die Existenz von Mikroben haben wir natürlich immer noch nicht, aber die Entstehung von Leben ist zumindest nach diesem Erkenntnisstand nicht unmöglich.
Gut möglich, dass sich die Evolution auf dem Mars — oder generell erdfremden Planeten — anders abspielen könnte und dabei eben nicht die Trumpfkarte „Photosynthese“ ausgespielt wird. O2-Quellen können demzufolge also durchaus auch andere bestehen, als wir bislang dachten. Deswegen wissen wir immer noch nicht viel mehr über den Mars konkret. Aber wir wissen, dass dort eine Möglichkeit auf lebende Mikroorganismen besteht und wir wissen nun auch, dass man sich den Umweg über die Photosynthese ersparen kann, um Leben zu erschaffen. Das wirft nicht nur auf den Mars ein anderes Licht, sondern auf unzählige weitere Planeten, auf denen wir nach Anzeichen für eine Form von Leben suchen.
Wir müssen dennoch noch eine Weile abwarten, bis tatsächlich Menschen den Planeten betreten und dafür sorgen, dass wir mehr und mehr über den Mars lernen können. Vertreiben wir uns also die Zeit, indem wir einem der größten Künstler lauschen, den zumindest dieser Planet hier jemals gesehen hat:
Quelle: Nature.com via Engadget