Inzwischen dürfte feststehen, dass in naher Zukunft weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Während in manchen Sektoren die zunehmende Innovationskraft zu nachhaltigeren Produkten führt, ist in manchen Gebieten nur wenig Neues zu hören. Ein Beispiel ist die Landwirtschaft.
Dabei ist der globale Ausstoß an Treibhausgasen in diesem Bereich ziemlich hoch und nimmt ganze 14,5 Prozent des Gesamtausstoßes ein. Schaut man sich diesen Anteil etwas genauer an, so fällt auf, dass 40 Prozent durch den Methanausstoß von Vieh entsteht. Was lässt sich also tun, damit beispielsweise Kühe weniger rülpsen und pupsen?

Einen möglichen Ansatz bietet die Rotalgenart Asparagopsis taxiformis. Neuste Studien legen nahe, dass Tiere auf Viehhöfen, in denen Rotalgen als Futtermittel eingesetzt werden, 80 Prozent weniger Methan in ihren Mägen produzieren. Im Resultat gelangt dann auch weniger Gas in unsere Atmosphäre. Aber bedeutet der Einsatz von Algen einfach das Verschieben von Emissionen an eine frühere Stelle?
Nein! Denn im Vergleich zu anderen Lebensmitteln sind Algen und Seegräser ziemlich einfach anzubauen und benötigen weder frisches Wasser noch anderweitig externe Unterstützung. Wachsen Seegräser in verschmutzten Gewässern auf, so können diese sogar die Wasserqualität nachhaltig steigern. Sollte der Bedarf also ansteigen, ist das Problem an anderer Stelle zu suchen.

Denn das Angebot ist aktuell der limitierende Faktor. 99 Prozent des aktuellen Bedarfs stammen aus acht asiatischen Regionen. Fliegt man nun Algen von China nach Deutschland und füttert Tiere damit, ist der positive Effekt schon wieder hinfällig. Aber auch dieses Problem lässt sich lösen. Gerade in EU-Gewässern lassen sich Seegräser einfach züchten. Manche Schätzungen gehen von einem Wachstum der Produktion von 300.000 Tonnen (heute) auf 8 Millionen Tonnen (nächstes Jahrzehnt) aus.
Eigene Meinung:
Bleibt nur noch die Frage, ob wir bei ungefähr 1 Milliarden Kühen auf der Welt genügend Rotalgen produzieren können. Denn schließlich werden Algen auch bei uns Menschen immer mehr Anklang finden. Diese sind bis zu 10 Mal nahrhafter als grünes Gemüse und werden bereits heute vielerorts als Alternative zu Gelatine eingesetzt. Die Pflanzen werden also nicht das “Pups-Problem” in der Landwirtschaft lösen, trotzdem aber einen wertvollen Beitrag leisten.
via HuffPost