Ich berichte gerne über Designkonzepte, denn sie umfassen neue Ideen und Innovationen. So habe ich beispielsweise schon über das IXION oder X-Plane geschrieben. Heute möchte ich auch über eine neue Idee eines Fortbewegungsmittels erzählen, allerdings die eines Zuges. In einer Pressemittelung kündigte das japanische Bahnunternehmen der Seiba Group Pläne für einen Schnellzug der Serie „Red Arow“ an. Das Konzept wurde von der japanischen Stararchitektin und Pritzker-Preisträgerin Kazuyo Sejima entworfen.
Der Zug ist aber nicht durch seine besonders hohe Geschwindigkeit so außergewöhnlich, sondern durch sein Aussehen. Die Architektin stellt hier ein Fortbewegungsmittel vor, welches mit der Umgebung verschmilzt, egal ob Stadt oder Landschaft. Das Konzept ist eine ziemlich drastische Abweichung von den Zug-Designs aus der Vergangenheit dar. Sie haben immer eine markante Optik, die durch Farben nochmal betont wird. Im Gegensatz dazu hat Sejima Attribute wie „freundlich“ oder „sanft“ für ihr Designkonzept des Schnellzuges gewählt.
Ein erstes Bild zeigt uns eine Bahn mit einer halbreflektierenden Oberfläche an der Außenseite. So kann sich das Vehikel jederzeit nahtlos in die Umgebung einfügen. Sejima wurde sowohl mit der Gestaltung der Fassade, als auch mit der des Innenraums des Zuges beauftragt. Ihr erwarteter Fertigstellungstermin wird voraussichtlich 2018 sein. Um den Zug Wirklichkeit werden zu lassen investiert das Unternehmen Seibu Group Berichten zufolge rund 10 Billionen Yen, was umgerechnet etwa 80 Millionen Euro sind.
Es gibt viele Unterschiede zwischen Architektur und dem Design eines Zuges. Beispielsweise ist letzteres ständig in Bewegung, während ein Gebäude an Ort und Stelle bleibt. Das wird wohl das Hauptaugenmerk der Architektin sein, denn es ist ihr erster Versuch einen Zug zu entwerfen. Eigentlich ist das eine Aufgabe, die normalerweise von spezialisierten Designern auferlegt wird. Das Unternehmen scheint wohl ein großes Vertrauen in Kazuyo Sejima zu haben. Wir können gespannt bleiben, wie der finale Zug am Ende aussehen wird.
Quelle: spoon-tamago