Autos können Menschen töten. Im Jahr 2017 starben 3.180 Menschen bei Verkehrsunfällen in Deutschland. Das waren im Durchschnitt etwa 9 Menschen pro Tag im Straßenverkehr. Klar, diese Rechnung ist schnell mal aufgestellt. Würden also selbst fahrende Autos die Statistik reduzieren? Menschliche Schwächen, wie Ablenkung oder Trunkenheit am Steuer würden ja dadurch ausradiert werden.
Blöd nur, dass diese Überlegung auch nicht ganz korrekt ist. Denn ein Trauma mit stumpfer Gewalteinwirkung ist nicht der einzige Weg, wie Fahrzeuge Menschen gefährden können. Jährlich sterben weltweit etwa 107.000 Menschen an Stickoxiden und Stickdioxiden durch Abgase von Dieselfahrzeugen. Eine subtilere Gefahr stellt außerdem das Sitzen im Auto dar, was vielleicht erstmal lächerlich klingt, doch ein ernstzunehmendes Risiko aufzeigt.
Das ist auch ganz einfach erklärt. Springen wir einmal in eine Zukunft, in der jeder oder jeder zweite ein selbstfahrendes Auto nutzt. Mal abgesehen davon, dass dies schädlich für die Umwelt ist, könnte es auch enorme Folgen für den Rücken haben. Das Sitzen ist eine der häufigsten Risikofaktoren für Herzerkrankungen.
Natürlich werden selbstfahrende Autos immer mit dem Zeit-Argument verteidigt. Wenn wir nicht mehr selber am Steuer sitzen, wird uns plötzlich Zeit geschenkt. Wir können die Dauer der Fahrt für andere Dinge nutzen – das Auto wird zum Wohn-, Arbeits- oder Schlafzimmer. Die Politik ist der Meinung, dass dies auch der Wirtschaft zu Gute kommt, da die Menschen so natürlich produktiver sein können. Doch zu welchem Preis?
Autos verunreinigen die Luft, machen Menschen träge und schnappen den sinnvollen Verkehrsmitteln wie Bussen und Fahrrädern Raum in der Stadt weg. Fest steht, dass Autos nicht einfach so abgeschafft werden können, obwohl es für Mensch und Umwelt wohl das Beste wäre. Ohne Mobilität wären wir ja wieder in der Steinzeit angekommen. Am sinnvollsten wäre der Einsatz von autonomen Fahrzeugen auf Autobahnen, um lange Strecken zu bewältigen. Hier gibt es die meisten Verkehrstoten und Menschen streben ja immer nach der schnellsten Methode um von A nach B zu kommen.
Obwohl man die Ausbreitung von autonomen Autos nicht aufhalten kann und sie durchaus einige Vorteile biete, so könnte man das ganze Konzept zumindest mit dem öffentlichen Nahverkehr verbinden. So würde man immerhin noch ein paar Meter zu Fuß gehen und das wäre sowohl für die Umwelt als auch die Gesundheit der Menschen besser.
via: wired