Der Fahrerdienst Uber hat in den letzten Monaten ein wenig für negative Schlagzeilen in den USA gesorgt, heute gesellt sich ein weiterer Vorfall dazu. Während die Probleme bisher von potenziellem Diebstahl von Technologie bis zur sexistischen Einstellungspolitik bei den Fahrerinnen ging, liegt das Problem jetzt wortwörtlich auf der Straße.
In Tempe im US-amerikanischen Bundesstaat Arizona hat sich jetzt ein selbstfahrender Volvo von Uber auf die Seite gelegt. Den Angaben der Polizei zufolge war das Auto nicht selbst Schuld, sondern ihm wurde die Vorfahrt genommen, worauf hin sich der Volvo nach einem Ausweichmanöver auf die Seite legte.
BREAKING: Self-driving Uber vehicle on it’s side after a collision in Tempe, AZ.
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— Fresco News (@fresconews) March 25, 2017
Glücklicherweise kam niemand zu Schaden, weder im Auto des Unfallverursachers noch der Uber-“Fahrer” am Steuer des Volvos. Ob dieser beim Unfall die Hände am Lenker hatte oder das Ausweichmanöver von Ubers autonomer Fahreinheit verursacht worden ist, steht momentan noch nicht fest. Auf der Rückbank saß zum Zeitpunkt des Unfalls niemand.
Uber hat als Konsequenz das Testprogramm für autonomes Fahren in Arizona und auch in Pittsburgh mit sofortiger Wirkung eingestellt. Dort war die Testphase letztes Jahr gestartet und wurde dann auf Arizona ausgeweitet.
In San Francisco dagegen hat das bundesstaatliche Straßenverkehrsamt von Kalifornien sämtliche selbstfahrenden Autos bereits im Dezember 2016 von den Straßen verbannt. Dazu zählt auch Alphabets Unternehmen Waymo, was für Googles Mutterfirma natürlich etwas ärgerlich ist, da das Hauptquartier nicht weit entfernt ist.
Bevor Technologiehasser und Aluhutträger den Vorfall jetzt als “Siehste, ich habs ja gesagt”- Argument fehlintepretieren: In diesem speziellen Fall hat die Technik wohl richtig reagiert und sich an die Verkehrsregeln gehalten – im Gegensatz zu dem Verursacher des Unfalls, dessen Auto mit ein paar Dellen davon gekommen ist. Welche Auswirkungen das jetzt auf Ubers weitere Tests haben wird, wird sich zeigen und auch wie das autonome Fahren in Deutschland in Zukunft aussehen wird.
Die Bundesregierung arbeitet bereits an der Mammutaufgabe, Gesetzesentwürfe und Regulationen auf den Weg zu bringen. Rein technisch liegt die Expertise da sicherlich in der Wirtschaft, rein rechtlich eher beim Staat. Und je eher das geregelt ist, desto eher kann ich mich beim Fahren anderen Dingen widmen. Oder wie Angela Merkel dem Deutschlandfunk sagte:
“Ich sag immer spaßeshalber: Das Auto wird eine fahrende Disko sein. Da kann ich meine Büroarbeit machen.”
