Letztes Jahr bin ich bei meinen Eltern ausgezogen und jeder der schon einmal umgezogen ist, und das dürfte hier bei den meisten der Fall sein, der weiß, dass so ein Umzug anstrengend, zeitraubend und unendlich nervig ist. Irgendwie muss man ja die gesamte Einrichtung samt persönlicher Sachen von A nach B bringen. Wäre es nicht schön, wenn man einfach mit seinem Apartment in eine neue Stadt ziehen könnte?
Der Entwicklungswissenschaftler Professor Jeff Wilson von der Huston-Tillotson University lebte ein Jahr lang in einem Container. Dieses Experiment machte er, um am eigenen Leib zu erfahren, wie es ist auf wenigen Quadratmetern zu wohnen. Das Unternehmen Kasita ist eine Kooperation zwischen Wilson und der Industrie-Design Firma Frog. Die beiden arbeiten zusammen an einer neuen Art zu wohnen. Wilson wollte die Dinge aus seinem Experiment miteinbringen, die ihm gefielen (bewegliche Wohnung) und das weglassen, was ihm nicht zusagte (Wasserflasche als Dusche)
Das Ergebnis von Kasitas Wohnprojekt ist ein rund 19 Quadratmeter großer Raum mit einer Waschmaschine, Trockner, eine voll ausgestattete Küche, ein Bad, eine ausziehbare Schlafstelle und eine Lounge. Das Apartment besteht unter anderem auch aus modularen Fliesen, die mit Regalen, Gadgets und Möbeln gefüllt werden können. So stellt man dann zum Beispiel eine Fliese ein, die eine analoge Uhr anzeigt. Das war aber noch nicht alles, denn die Wohnung an sich ist auch smart aufgebaut. Wenn man nach Hause kommt, begrüßt sie einen, in dem das Licht angeschaltet wird und die Lieblingsplaylist wird aufgelegt. Man kann die Wohnung auch per Sprachbefehl steuern, sodass das Bett ausklappt oder die Fensterscheiben sich automatisch verdunkeln.
Jede Kasita Wohnung ist eine geschlossene Einheit, die in einer Art großem „Regal“ mit anderen Apartments zusammen untergebracht wird, sodass ein Mehrfamilienhaus entsteht. Mit diesem modularen System ist es möglich, die einzelnen Unterkünfte aus dem „Regal“ herauszunehmen und zu bewegen. Wenn ich also die Schnauze voll von einer Stadt habe, zieht man einfach in eine andere um und nimmt sein Apartment mit. Der Umzug selber wird über eine App gesteuert, über die man das Unternehmen informiert und die kümmern sich dann um den Transport der Wohnungskiste.
Das klingt alles wirklich sehr ambitioniert und Kasita möchte die Tiny Houses nächstes Jahr in Austin (Texas) auf den Markt bringen. Es ist geplant, dass 10 weitere Städte folgen und zusätzliche Einheiten gebaut werden. Jetzt bleibt nur noch die Frage offen, wie teuer so eine Kiste wird. In Austin wird die Miete voraussichtlich rund 600 US Dollar pro Monat kosten. Das scheint billig zu sein, gerade für so ein smartes Apartment, aber das Unternehmen ist der Meinung, dass es ein innovatives Geschäftsmodell ist, der diesen Preis möglich macht. Für mich als Student, ist das leider viel zu teuer, aber glücklicherweise plant Kasita auch ein Modell à la Studentenwohnheim.
Was sagt ihr zu dieser Art von smartem Wohnen? Gefällt euch das Design und könntet ihr euch vorstellen in so einem Apartment zu leben? Schreibt mir eure Meinungen in die Kommentare :)
Quelle: kasita