Haltungsprobleme bei Kindern sind nicht neu. Schon, wenn sie die Schulbank drücken, können sie auftreten. Vor allem dann, wenn sie zu lange an flachen Tischen sitzen müssen. Die Folge: Kopfschmerzen, keine Konzentration, Rückenschmerzen. Natürlich betrifft das auch alle Leute, die viel am Schreibtisch arbeiten. Nun kommt ein weiteres Problem hinzu, das zu neuen Haltungsschäden führt und Orthopäden besorgt beobachten.
Die sogenannte „digitale Lähmung“ ist ein aktuelles Buzzword auf Orthopädie-Konferenzen in Berlin. Wir sitzen im Durchschnitt mehr als zwei Stunden täglich am Smartphone oder Tablet und das ist absolut nicht gesund für die Hals- und Nackenmuskulatur, die bleibende Schäden davontragen kann. Das ist nicht nur bei Erwachsenen der Fall – das Ganze fängt schon im Kindesalter an, da nun auch die Kleinen ein Tablet in die Hände gedrückt bekommen.
Vor allem beim Texten am Smartphone nimmt man meist eine Haltung ein, bei der der Hals unnatürlich gekrümmt wird. Der Präsident des Berufsverbandes Ronald Dorotka erklärte es so, dass „die Halswirbelsäule in ihren Bändern drinnen hängt“ und wenn auch nicht genügend Bewegung hinzu kommt, dann wäre das alarmierend für die Rückengesundheit.
Wer oft kribbelnde Hände und Finger hat, zeigt bereits erste Symptome für eine gefährliche Nackenhaltung. Dass diese beim Texten so schädlich für den Rücken ist, wird bei genauerem Hinsehen deutlich. Der menschliche Kopf wiegt ungefähr zwei Kilogramm und wenn dieser über eine längere Zeit in der typischen Smartphone-Pose nach vorne gebeugt wird, muss das Gewicht natürlich von der Halswirbelsäule getragen werden.
Die Belastung wächst dabei bis zu einem zehnfachen an und führt dann zu Nackenverspannungen und schlussendlich auch zu Kopf- und Rückenschmerzen. Vorbeugen kann man vor allem mit einfachen Übungen und Lockerungen, um spätere Bandscheibenvorfälle zu verhindern. Regelmäßige Bewegung sollte auch auf dem Tagesplan stehen.
via: derstandard