Wer kennt es nicht: Ihr hört euch durch eine wunderschöne Playlist auf Spotify und abonniert sie, weil ihr genau wisst, dass ihr sie wieder und wieder hören möchtet. Aber da ist dieser eine nervige Künstler dazwischen, den ihr nicht ertragen könnt. Da es aber nicht eure Playlist ist, könnt ihr den ungeliebten Schreihals aber nicht einfach aus der Liste kicken und habt dann die Wahl: Entweder duldet man den oder die Songs, oder man findet sich damit ab, immer wieder mal drüber hinweg skippen zu müssen.
Erfreulicherweise wird uns Spotify künftig entgegenkommen und dieses Problem dauerhaft beseitigen. Derzeit wird nämlich — allerdings noch im kleinen Nutzerkreis — ein Feature getestet, welches euch einzelne Künstler komplett ausknipsen lässt. Das funktioniert, indem ihr auf die jeweilige Künstler-Seite geht, dort dann das Menü öffnet und “Diesen Künstler nicht abspielen” antippt.
Ab sofort werdet ihr über die Songs dieses Menschen oder dieser Band dann eben nicht mehr stolpern. Das gilt für Charts ebenso wie für Wiedergabelisten und Radios. Die Tracks bleiben dabei ganz normal erhalten und werden euch auch noch angezeigt, aber eben von Spotify übersprungen. Das bedeutet, dass ihr nach dem Künstler durchaus noch suchen und auch die Songs hören könnt, wenn ihr es dann doch mal wollt. In Playlists usw skippt Spotify aber automatisch zum nächsten Track.
Wichtige Info dazu noch: Selbstverständlich könnt ihr das auf der Künstler-Seite jederzeit auch wieder rückgängig machen und die Blockade gilt nicht für Musik-Kooperationen, in denen der gehasste Sänger zum Beispiel nur als “featuring …” aufgeführt wird. Wenn ihr also Casper liebt, Drangsal hingegen hasst (selbstverständlich sollte jeder Casper UND Drangsal lieben!) und letzteren deswegen blockiert, müsstet ihr den Casper-Track “Keine Angst” mit Drangsal-Gesang dennoch ertragen, wenn er in einer Playlist auftaucht.
Derzeit wird, ausgelöst durch die “Surviving R. Kelly”-Doku wieder einmal viel über den umstrittenen R. Kelly diskutiert. Die Pädophilie- und Vergewaltigungs-Vorwürfe gegen ihn brachten jetzt Sony dazu, sich von ihm zu trennen. Auch solche Diskussionen um umstrittene Künstler könnten ein Grund dafür sein, dass Spotify nun mit so einem Feature aufwartet, bei dem man solche Kandidaten für immer loswird, wenn der Streaming-Dienst nicht selbst aktiv wird. Das wäre übrigens noch ein Thema für einen weiteren Artikel: Wie sollen sich die Plattformen wie Apple Music, Deezer, YouTube oder Spotify verhalten, wenn ein Künstler durch sein Tun untragbar wird — und wie sollen wir Musik-Fans uns unabhängig davon verhalten?
Ob es dann diese gerade beschriebenen Gründe sind, oder ob ihr einfach eine bestimmte Stimme nicht ertagen könnt: Sobald die Funktion global ausgerollt wird, könnt ihr euch dieser ungeliebten Künstler entledigen. Ein bisschen Geduld wird es aber noch brauchen: Aktuell sind es wie erwähnt nur sehr wenige Nutzer, die diese Funktion schon nutzen können und dies bislang auch nur über die mobile App. Desktop- und Browser-Version werden das Feature künftig aber natürlich auch bieten. Warten wir mal ab, ob das nächste offizielle Update der Spotify-App auch uns allen diese willkommene Neuerung bietet.
Quelle: Consequence of Sound und Rolling Stone