Mann, was ist mir früher manchmal schlecht geworden auf längeren Fahrten. Das ging mir als Kind so, wenn ich hinten im PKW gesessen habe, aber auch bei Busfahrten. Ich könnte heute gar nicht mehr genau sagen, wann das dann aufgehört habe, dafür kann ich euch aber erzählen, dass man bei dieser Art Übelkeit von Kinetose spricht – der Reisekrankheit. Die kann euch in Fahrzeugen ebenso erwischen wie an Bord eines Schiffes oder aber auch oben in einem schwankenden Wolkenkratzer.
Wieso erzähle ich euch davon? Weil es eine Studie aus den USA gibt, genauer gesagt vom Transportation Research Institute der Universität Michigan (UMTRI), welche sich mit den Auswirkungen der Reisekrankheit beschäftigt, wenn wir in autonom fahrenden Autos unterwegs sind. Ergebnis dieser Studie: Zwischen 6 und 12 Prozent mehr Personen als sonst könnten reisekrank werden in den selbstfahrenden PKWs. Auslöser soll ein Konflikt sein zwischen dem, was wir sehen und unserem Gleichgewichtsgefühl.
Es ist dabei wenig hilfreich, wenn man dann auch noch entgegen der Fahrtrichtung sitzt, wie das beispielsweise beim Mercedes-Benz F 015 Luxury in Motion-Konzept der Fall ist. Mercedes Benz sollte sich diese US-Studie also vielleicht auch nochmal zu Gemüte führen. Ebenfalls kontraproduktiv dürfte sich auswirken, wenn man sich mit anderen Dingen beschäftigt im Auto, beispielsweise mit dem Smartphone suft, auf dem Tablet einen Film sieht etc. Die meisten der im Rahmen dieser Studie befragten 3.200 Personen gaben an, dass man sich in so einem Auto am ehesten mit diesen Dingen beschäftigen wollen würde, ratsamer wäre es aber, dass man sich stattdessen mit anderen Insassen unterhält – oder ein Schläfchen macht.
Man kann die Risiken einer solchen Erkrankung mindern, indem man das Sichtfeld vergrößert. Es wird also bei den selbstfahrenden Autos darauf zu achten sein, dass besonders große Fensterfronten verbaut werden. Warten wir mal ab, ob die Hersteller diese Problematik beim Design dieser autonomen Fahrzeuge ausreichend berücksichtigen wird.
Quelle: umtri.com via Engadget.com