Aktuell dominiert der Hersteller Intel alle Disziplinen in Sachen Prozessor. Während AMD innerhalb der gleichen Architektur wieder aufholt, gibt es aber auch alternative Architekturen, die außerdem in Sachen Performance deutlich aufholen.
Keine Frage – Prozessoren auf ARM-Basis erfreuen sich enormer Beliebtheit, sie kommen vor allem in Smartphones und Tablets zum Einsatz. Einige Hersteller – wie Apple oder Samsung – setzen zwar auf eigene Layouts, am Ende handelt es sich aber um dieselbe Basis. Die Prozessoren sind meist auf niedrigen Stromverbrauch ausgelegt, was der Nutzungsrealität von Smartphones entspricht, am Ende jedoch Einbußen bei der absoluten Performance bedeutet.
Jetzt gibt es aber einige Überraschungen in der 52. Auflage der Top 500 Supercomputer Liste. Sie spiegelt die Aussagen großer Hersteller wie Apple oder Samsung wider – die mobilen Prozessoren holen deutlich auf.
Auf der einen Seite kann ARM selbst, beziehungsweise der Ableger Cavium, erstmals punkten, auf der anderen Seite gibt es interessante Ankündigungen aus dem Joint Venture zwischen AMD und THATIC.
Auf Platz 203 der Liste finden wir jetzt den ARM-Rechner Astra, er setzt auf Cavium Thunder X2 Technologie und bietet eine Leistung von 1,4 PFlops. Die Chinesen sind da weiter – auf Platz 38 der Liste landet das Advanced Computing System (PreE), es stammt von Sugon. Dort kommen die chinesischen Hygon-Dhyana-Prozessoren zum Einsatz, diese wiederum beruhen auf der AMD-Epyc-Technik. In Summe leistet der Rechner 4,3 PFlops, er setzt dabei auf 1024 Stück des Epyc 7501, jeder bringt 32 Kerne mit.
Dabei ist die Energieeffizienz des PreE relativ gut, 11,4 GFlops je Watt leistet das System.
Kommen wir zur einsamen Spitze, die noch auf klassische Prozessoren setzt. Hier führt der Summit-Supercomputer mit POWER9 und Nvidia Tesla V100 Upgrade weiterhin die Liste an. Der Rechner kommt im Oak Ridge National Lab zum Einsatz und leistet umwerfende 143,5 PFlops. Die Energieeffizienz wurde dieses Jahr verbessert – 17,6 GFlops pro Watt werden dort geleistet.
Und Deutschland? Ja auch Deutschland ist auf der Liste vertreten. Der neue SuperMUC-NG des Leibnitz-Rechenzentrums steigt souverän auf Platz Acht der Liste ein. Die beiden Vorgänger sind immer noch vertreten – sie landen auf Platz 64 und 65. Ein Wort noch in Richtung Fortschritt: Der “alte SuperMUC” stieg vor sechs Jahren noch auf Platz vier der Liste ein. Der geplante Supercomputer der ZITiS ist bisher hingegen nur ein Traum.
Während es am oberen Ende der Liste nur wenige Überraschungen und Veränderungen gibt, ist vor allem der Einzug von Prozessoren mit ARM und Epyc-Architektur besonders interessant. Gerade ARM ist lange über den Status des langsamen (aber stromsparenden) Mobilprozessors hinausgewachsen. Während es im Windows Lager immer wieder Versuche gibt, entsprechende PC-Hardware mit diesem Prozessor vorzustellen, werden mittlerweile auch Apple Ambitionen in diese Richtung nachgesagt.
Via Heise