Wie groß die Zahl der in Armut lebenden Menschen tatsächlich ist, unterschätzt man schnell mal. In einer neuen Volkszählung des Center on Poverty and Social Policy an der Columbia University kommt das ganze Ausmaß jetzt ans Licht.
Während alle offiziellen Statistiken die gleiche Inflationsrate auf das Einkommen jeglicher Personengruppen anwenden, deuten die Ergebnisse der Studie darauf hin, dass die Inflation für ärmere Menschen viel höher ist. Dies ist ein Phänomen, das Xavier Jaravel, ein Forscher an der London School of Economics und einer der Autoren des Berichts, als „Ungleichheits-Inflation“ bezeichnet. Für die unteren 20%, so Jaravel, ist die Inflation 0,44 Prozent höher als für die oberen 20%.
Infolgedessen ist ein erheblicher Prozentsatz der in Armut lebenden Menschen nicht in den offiziellen Statistiken erfasst. Denn selbst wenn das Einkommen einer Person offiziell über der Armutsgrenze liegt, ist es ihr tatsächliches Einkommen nicht. Zum Beispiel müssen Menschen mit niedrigem Einkommen, die keinen Zugang zu staatlichen Unterstützungsprogrammen haben, weil ihr Einkommen nicht niedrig genug ist, mit viel höheren Lebenshaltungskosten rechnen. Allein für 2018 wären das eigentlich 3,2 Millionen Menschen mehr, die in dieser Rechnung nicht bedacht wurden. in den Vereinigten Staaten, die in Armut leben, hinzufügen.
Im Wesentlichen gilt: Je mehr das Einkommen eines Spitzenverdieners wächst, desto mehr Unternehmen kümmern sich um ihn und konkurrieren miteinander. Während der Markt zunehmend versucht, die Bedürfnisse von Familien mit hohem Einkommen zu befriedigen, ist das bei Familien mit niedrigem Einkommen nicht der Fall. Sie müssen am Ende Jahr für Jahr proportional mehr für ihre Produkte bezahlen als zuvor.
Das ist ein Problem, worum es sich zu kümmern gilt und das mit Sicherheit nicht nur die USA betrifft.
via: qz