Diesen Vorwurf sollte man nicht zu schnell beiseite fegen. Über die Datenschutzfunktionen von Android Q ist bisher folgendes bekannt: Der Nutzer kann kontrollieren, welche App auf den Speicher des Handys zugreifen darf; wer auf Dateien in gemeinsam genutzten externen Speichern zugreifen darf und welche Anwendungen die Hardware und Sensoren des Geräts nutzen darf. Mit Android Q will Google vor allen Dingen die Transparenz und Kontrolle, die Benutzer über Daten- und App-Funktionen haben, erweitern. Die EFF hat jedoch Bedenken und schreibt:
“However, in at least one area, Q’s improvements are undermined by Android’s continued support of a feature that allows third-party advertisers, including Google itself, to track users across apps. Furthermore, Android still doesn’t let users control their apps’ access to the Internet, a basic permission that would address a wide range of privacy concerns.“ Bennett Cyphers, Ingenieur für die EFF
Laut diesem Kommentar implementiert Android Q zwar neue Kontrollmöglichkeiten für die Nutzer, ein Trackingschutz ist aber weiterhin nicht vorhanden. Im Prinzip geht es dabei um die sogenannte Advertising-ID von Android, also eine Gerätekennung, die es Werbetreibenden ermöglicht, das Verhalten des Nutzers über verschiedene Apps hinweg zu beobachten – das Ganze nennt man Tracking. Der User des Android-Handys kann diese Funktion nicht abschalten oder kontrollieren und das ist ein Problem!
Google ruft Werbetreibende jetzt schon dazu auf, eine Geräteidentifikation über andere Kennungen wie etwa die IMEI-Nummer vorzunehmen. Facebook und andere Unternehmen können darüber Listen mit Anzeigen-IDs verwenden, um Benutzer über Gerätegrenzen hinweg erkennen und ansprechen zu können. Alles für die Werbung, könnte man also sagen.
Die EFF fordert nun in einem öffentlichen Aufruf, dass die Werbe-ID keine Standardeinstellung ist und es eine einfache Möglichkeit geben sollte, die Funktion auszuschalten. Die Organisation merkte auch an, dass iOS als Apples Betriebssystem zwar ähnliche Identifikatoren für Werbetreibende hat, es den Nutzern aber ermöglicht, das Tracking zu deaktivieren.
via: eff