Heutzutage kann die Privatsphäre in den Tiefen des Internets schon mal verloren gehen. Es ist eine bedeutende Frage, wie man mit seinen persönlichen Daten umgeht und wo man sie vor allem preisgibt, ohne davon etwas mitzubekommen. Jeder Internetnutzer hinterlässt Fußspuren und viele Unternehmen haben die Mittel, diese Online-Aktivität zu verfolgen und für sich zu nutzen. Personalisierte Werbung kommt ja nicht von ungefähr. Zum Glück gibt es aber noch pfiffige Menschen da draußen, die die Online-Privatsphäre als hohes Gut betrachten und sich mit interessanten Lösungen dafür einsetzen.

“Thero” ist so eine Idee. Es ist ein Gerät, das es den nicht-tech-versierten Nutzern einfacher macht, ihre Informationen im Internet zu schützen und immer über ihren Datenfluss Bescheid zu wissen. Thero ist dem 3D-Drucker entsprungen und stammt von zwei spanischen Designern. Das würfelige Gerät hat auf einer Seite ein drehbares Element, mit dem sich Nutzer durch verschlüsselte Kommunikationsmethoden “drehen” können. Diese Interaktion wird noch durch unterschiedliche LED-Farben unterstützt.
The idea is that everybody that has Thero will be aware of the importance of their own data and privacy. Through the physical manipulation of the device we believe that is easier to [experience] … privacy, compared to solutions already available in the market, which are based exclusively around software. Those can be too abstract and tricky for the current medium internet user. Roman Torre, Designer von Thero
Das Gerät fungiert somit als Zugangspunkt, an den der Nutzer all seine Internet-fähigen Geräte anschließen kann – entweder direkt per Kabel oder über eine drahtlose Erweiterung des Netzes. Jeder Datenfluss geht quasi durch Thero und kann über die drehbare Komponente manuell gehandhabt werden.
Es können somit vier verschiedene Privatsphäre-Einstellungen vorgenommen werden: Eine, die einen komplett offenen Internetzugang bietet, eine andere für die totale Verschlüsselung mit dem TOR-Netzwerk, die nächste Einstellung, blockiert die sozialen Medien und zu guter Letzt gibt es noch den Blackout-Modus, der den Nutzer nur mit einem internen Webserver versorgt. Auf dem Bildschirm des Endgeräts wird dann sogar eine visuelle Erinnerung eingeblendet, wie offenherzig man mit seiner Privatsphäre umgeht.

Das Gerät selbst wird über einen Raspberry Pi 3 angetrieben und wurde mit Python programmiert. Zurzeit ist Thero noch ein Prototyp, der nicht für den kommerziellen Gebrauch geschaffen ist. Die Entwickler wollen ihn weiter verbessern und sind offen für neue Ideen, um ihn zukünftig auch marktreif zu machen. Da in meinem Studiengang auch das Design eine große Rolle spielt, bin ich umso faszinierter von der hier gewählten Interaktion per Drehscheibe. Ein schönes Detail, an dem man wieder einmal sieht: Es muss nicht immer ein Bildschirm sein.
via: 3ders und digitaltrends