Es gibt wohl kaum ein Thema, das bei Smartphones und anderen Gadgets für so viele kontroverse Diskussionen sorgt wie das Thema Akku-Kapazität. Die Hersteller übertrumpfen sich gegenseitig mit immer größeren und höher auflösenden Displays oder immer stärkeren Prozessoren, aber bei der Batterielaufzeit tut sich in den zurückliegenden Jahren fast nichts. Stattdessen soll wohl kabelloses Schnellladen die vorübergehende Lösung sein, so ist jedenfalls der erste Eindruck bei einem Blick auf verschiedene Highend-Geräte.
Nun mag dem ein oder anderen tatsächlich eine durchschnittliche Akku-Laufzeit von 24 Stunden reichen, immerhin gibt es ja die Steckdose im Büro, das Ladekabel im Auto oder Powerpacks für unterwegs. Doch es gibt auch Situationen, in denen das alles nicht reicht. Genau hier setzt die Trinity Windturbine an, die jetzt in verschiedenen Ausführungen entwickelt werden soll.
Der Gedanke dahinter ist simpel: Wind weht irgendwie immer, egal wo man ist. Während man bei Solar-Kollektoren evtl. noch an deren Effektivität, der benötigten Fläche oder einfach an mangelndem Sonnenlicht scheitert, ist Wind in verschiedenen Gefilden nahezu garantiert. Wer also gelegentlich den Globetrotter mimt, mit dem Fahrrad oder per Pedes und einem Campingzelt in der Weltgeschichte unterwegs ist, der sollte nun aufmerksam weiterlesen.
Bei der Trinity Windturbine handelt es sich um ein je nach Ausführung größeres oder kleineres Windrad, das in allen vier Varianten zusammenklappbar und transportabel ist. Es soll in Modellvarianten mit Kapazitäten von 50, 400, 1.000 und 2.500 Watt schon im kommenden Jahr erscheinen. Die Gewichtsklasse beginnt durch die Leichtbauweise bei nur 650 Gramm, so dass das Gerät tatsächlich auch für die Rucksack-Mitnahme auf längeren Touren geeignet ist.
Dabei haben die Entwickler auch weitreichendere Ambitionen. Das größte Trinity-Modell soll mit einer 300.000 mAh Batterie erscheinen und bringt es dann auf satte 19 Kilogramm. In dieser Variante soll sogar das Aufladen eines Elektro-Autos oder der Betrieb als separate Stromversorgung für das eigene Zuhause (theoretisch) möglich sein. Hier wäre selbstverständlich zu beachten, ob es tatsächlich entsprechende Ladeadapter gibt und – speziell in Deutschland – eine Betriebsgenehmigung erforderlich ist oder gar eine Erlaubnis zum Aufstellen benötigt wird.
Über mangelnden Zuspruch für diese Idee können sich die Macher jedenfalls nicht beschweren. Nach nur wenigen Tagen wurde das anvisierte Ziel von lediglich 50.000 Dollar bei Kickstarter bereits weit übertroffen und liegt nun – fast einen Monat vor dem Ende der Crowdfunding-Phase – schon bei fast 100.000 Dollar.
Interessant in der praktischen Anwendung dürften gerade die etwas kleineren Modelle sein, die offenbar über ein normales USB-Kabel verfügen. Daran liessen sich dann sowohl ein Smartphone als auch ein normales GPS-Gerät oder z.B. ein ebenfalls mitgeführtes Powerpack aufladen, je nach Betriebsdauer und Wind-Intensität über einen unterschiedlich langen Zeitraum. Zur Trinity Turbine gehört auch in der Standard-Ausführung ein austauschbares Batterie-Pack: setzt man die Version mit 400 Watt ein, reicht die Kapazität der Lithium-Ionen-Batterie angeblich für bis zu 16 iPhone-Ladungen, das ist schon ziemlich beeindruckend.
Die Idee einer unabhängigen und zudem transportablen Stromversorgung ist faszinierend und wird bereits von anderen Projekten aufgegriffen, sicherlich werden in Zukunft weitere folgen. Je mehr wir technische Geräte auch unterwegs, fernab bebauter Gebiete nutzen wollen, desto interessanter wird das. Mitgeführte Batterie-Packs sind oft schwer und erreichen je nach Vielzahl oder Strombedarf der versorgten Geräte irgendwann ihr Ende – da könnte eine solche Lösung durchaus ihre Abnehmer finden.
Quelle: kickstarter.com, janulus.com