Verbrecher, die über die südliche US-Grenze ins Land einfallen und die Vereinigten Staaten mit Kriminalität überziehen, die Demokraten, die das Land spalten, die Medien, die auf den Präsidenten eine Hexenjagd nach der anderen initiieren und nicht zuletzt der unsichtbare Feind, das Coronavirus: Präsident Donald Trump hat aus seiner Sicht jede Menge zu tun, um Amerika zu beschützen.
Viel zu tun gibt es für ihn in der Tat. Das Problem ist leider, dass er sich hauptsächlich darum kümmert, was ihn gut aussehen lässt und so bastelt er sich Krisensituationen, wo im Grunde keine sind. Die Grenze zu Mexiko stellt keine dar, der politische Feind und die Medien erst recht nicht. Lediglich die Gefahr durch das Coronavirus ist real und hier hat Trump ja auch direkt erst einmal alles falsch gemacht, was man falsch machen kann — und noch ein paar Dinge, von denen man gar nicht wusste, dass man sie falsch machen könnte.
Eine seiner Baustellen ist auch der fortwährende Zwist mit China und der Handelskrieg hat auch dazu geführt, dass Huawei mit dem Rücken zur Wand steht. Seit ziemlich genau einem Jahr beobachten wir nun, wie die US-Regierung China im Allgemeinen und Huawei im Speziellen Steine in den Weg räumt.
Leider können wir erkennen, dass das chinesische Unternehmen auch einige Wirkungstreffer hinnehmen musste — der unfreiwillige Verzicht auf die sehr beliebten und für Huawei nicht mehr zugänglichen Google-Apps inklusive des Play Stores haben dafür gesorgt, dass die Smartphone-Verkäufe sich deutlich schlechter entwickeln als in den Jahren davor.
Dank des heimischen Marktes in China klingelt es für Huawei nach wie vor ordentlich in der Kasse, aber Berichten zufolge sollen die Verkäufe außerhalb Chinas gleich um 35 Prozent zurückgegangen sein im ersten Quartal dieses Jahres. Das steckt natürlich auch Huawei nicht so einfach weg, selbst wenn es Wege gibt, wie man auf Umwegen doch irgendwie die meisten wichtigen Apps auf Smartphones wie das P40 Pro zaubert.
Huawei P40 / Pro: Beliebte Apps installieren ohne Google Play Store
Trump verlängert bis Mai 2021
Wer jetzt gehofft hat, dass die US-Regierung die Daumenschrauben für chinesische Unternehmen und hier vor allem Huawei lockert, wird jetzt leider enttäuscht. Vielmehr hat Trump für ein weiteres Jahr den Haken dran gemacht, wie ihr hier nachlesen könnt.
[…]Aus diesem Grund muss der am 15. Mai 2019 ausgerufene nationale Notstand über den 15. Mai 2020 hinaus andauern. Daher setze ich in Übereinstimmung mit Abschnitt 202(d) des National Emergencies Acts den in der Executive Order 13873 erklärten nationalen Notstand in Bezug auf die Sicherung der Lieferkette für Informations- und Kommunikationstechnologie und -dienstleistungen für ein Jahr fort. Donald Trump, US-Präsident
Die Gründe bleiben also die selben wie bislang: Ein nationaler Notstand, weil die Vereinigten Staaten die nationale Sicherheit bedroht sehen. Klingt immer noch genau so bescheuert und an den Haaren herbei gezogen wie vor einem Jahr und nach wie vor wird Huawei auch nicht explizit erwähnt, aber das ändert leider nichts daran, dass die Chinesen weiterhin auf Google-Dienste verzichten müssen.
Gerade in westlichen Nationen hat Huawei damit einen sehr schweren Stand und ich fürchte, dass sich das bei den kommenden Modellen wieder bestätigen wird, egal wie herausragend das sein wird, was Huawei uns da anbietet.
Es bleibt ein Trauerspiel, wenn ihr mich fragt und ehrlich gesagt kann ich mir hier nur Besserung ausmalen im Fall, dass im Herbst Trump nicht im Amt bestätigt wird. Persönlich glaube ich nicht dran, aber warten wir es ab — auch bei Huawei wird man da sicher ganz aufmerksam zuschauen.
via Caschys Blog