Die Führungskräfte von Microsoft empfinden das Verhalten von US-Präsident Donald Trump gegenüber Huawei als ungerecht und betiteln es als “unamerikanisch”. Microsoft-Präsident und Chief Legal Officer Brad Smith sagte in einem Interview mit Bloomberg Businessweek, dass Huawei die Möglichkeit haben sollte, US-Technologie zu kaufen, obwohl Trump ein Verbot dieser Maßnahme verhängt hat. “Solche Maßnahmen sollten nicht ohne eine “solide Grundlage in der Tat, Logik und Rechtsstaatlichkeit” ergriffen werden”, sagte er.
Die USA sowie eine Reihe anderer Länder und Behörden haben Huawei kontinuierlich auf seine Verbindungen zur chinesischen Regierung hingewiesen und das chinesische Geheimdienstgesetz betont. Seitdem haben Australien, die USA und Neuseeland lokalen Unternehmen untersagt, Huawei für die Bereitstellung der Technologie für ihre 5G-Netze zu nutzen. Das Vereinigte Königreich muss bislang noch eine Entscheidung treffen.
Im letzten Monat, erzählte der ehemaliger US-Außenminister für Heimatschutz Tom Ridge von der ausgehenden Bedrohung durch Huawei auf 5G-Server. Ridge, der der erste Chef der Homeland Security unter George Bush war, beschrieb die Ausbeutung durch Huawei. Es wäre praktisch garantiert, dass Informationen durch Huawei an den chinesischen Geheimdienst wandern würden. Deshalb solle man hier besonders vorsichtig sein und Geschäfte mit Huawei meiden.

Auf der diesjährigen IFA sind die Auswirkungen der Streitigkeiten zwischen USA und Huawei auch zu spüren. Nach ihrer Keynote spricht der CEO des Unternehmens in kleiner Runde über den drohenden Verlust von Android. Das Mate 30 soll in zwei Wochen in München vorgestellt werden und bislang sieht es so aus, als ob es mit einem Android ohne Google-Dienste auf den Markt kommt. Die Kunden könnten sich dann ja die Apps selbst installieren. Doch es ist schwer abzuschätzen, ob Huawei-Nutzer bereit sind, das Google-Paket oder die Alternativen selbst nachzuinstallieren.
Android ohne Google funktioniert nur bedingt. Es fehlen dann Dienste und Apps, an die sich die Android-Nutzer gewöhnt haben – zum Beispiel Google Pay, Maps oder der Play Store. Für viele Anwendungen gibt es Alternativen, doch bei den eng mit dem Betriebssystem verwobenen Play-Diensten ist das nicht so einfach. Google stellt zahlreiche Dienste und APIs für Apps zur Verfügung, über die zum Beispiel die Benachrichtigungen laufen. Auch die regelmäßigen Sicherheitsupdates gibt es ohne Google nicht so einfach.
via: bloomberg