Trump und Twitter — ihr merkt schon, dass mich das Thema auch heute nicht loslässt. Es gibt auch eine Neuigkeit zum Thema zu berichten, die sogar nur indirekt mit US-Präsident Donald Trump zu tun hat. Der eskaliert natürlich weiterhin ungebremst auf seiner Nach-wie-vor-Lieblingsplattform, aber der Account, um den es heute geht, wird nicht von ihm betrieben.
Stattdessen kopiert der Betreiber des Accounts @suspendthepres den Twitter-Account von Trump und postet bei sich exakt die Tweets im selben Wortlaut, die zuvor der Präsident veröffentlicht hat. Long story short: Der Betreiber teilte nun mit, dass das genau drei Tage lang gut gegangen ist. Die unbekannte Person eröffnete den Account am 29. Mai und das genau aus dem einen Grund, einfach mal zu sehen, wie lange man damit durchkommt, wenn man sich exakt so im Ton vergreift wie der POTUS.
Es dauerte knapp drei Tage bzw. exakt 68 Stunden, bis es soweit war und Twitter den Kanal mit der Begründung “Gewaltverherrlichung” für zwölf Stunden aus dem Verkehr zog, wie ihr hier auf den Screenshots auch sehen könnt:
Experiment Update – Well it finally happened. Took longer than expected. 12 hour suspension and had to delete the offending tweet. Here’s the screenshots @suspendthepres. Will post to the account when suspension is lifted. pic.twitter.com/wvKV9HDKBn
— Bizarre Lazar (@BizarreLazar) June 1, 2020
Es handelte sich übrigens um den Tweet Trumps, dessen Aussage “when the looting starts, the shooting starts” jetzt schon ein Klassiker ist und der auch von Twitter als gewaltverherrlichend geflagged wurde. Immerhin ist sich Twitter also einig, dass der identische Wortlaut auch dann gewaltverherrlichend ist, wenn er von einem Präsidenten gepostet wird. Jetzt wäre es noch schön, wenn diese unseligen Formulierungen auch bei jedem Menschen identisch geahndet würden.
Hier muss Twitter jetzt beweisen, dass es dem Dienst ernst ist mit seinem zuletzt deutlich erkennbaren Vorgehen gegen US-Präsident Trump. Die Geschichte ist sicher noch nicht ausgestanden und meines Erachtens liegt der Ball jetzt erst mal bei Twitter — man sollte uns erklären, mit welcher Begründung man mal so und mal so entscheidet. Aber keine Bange: Der Präsident wird sicher selbst auch nochmal nachlegen und uns somit weiter auf Trab halten.
via Forbes