Uber unternimmt große Anstrengungen, um Verkehr weitgehend zu automatisieren. Mittlerweile erkennt dies auch die Industrie an, erst kürzlich gab Toyota eine Partnerschaft in diesem Segment bekannt. Während Uber die Forschung rund um selbstfahrende LKWs eingestellt hat – um sich auf ein Segment zu fokussieren – gibt es aber weiterhin Versuche, direkt in die Luft zu gehen. So möchte Uber Air kommerzielle Flugtaxis anbieten. Dafür nennt der Konzern jetzt fünf potentielle Märkte, um dort den Pilotbetrieb durchzuführen.
Der kommerzielle Betrieb von Uber Air soll 2023 in Dallas und Los Angeles beginnen, die Demonstrationen beginnen im Jahr 2020. Das Unternehmen ist gerade dabei, eine Stadt außerhalb der USA als dritten Standort zu wählen. Im Rahmen der Uber Elevate Asia Pacific Expo gab der Konzern jetzt fünf mögliche Regionen für einen neuen Pilotbetrieb an: Japan, Indien, Australien, Brasilien und Frankreich. Vor allem Japan gibt sich enorme Mühe, hier als Sieger hervorzugehen.
Wenn Japan ausgewählt wird, wäre Tokio ein erstklassiger Kandidat. Der Zugang zum internationalen Flughafen Narita muss verbessert werden, da die Zahl der Touristen, die die Stadt besuchen, voraussichtlich erheblich steigen wird. Gerade da der Ausbau sonstiger Verkehrslösungen aufgrund des Platzangebots eher schwierig ist, wären Flugtaxis eine interessante Alternative.
„Es begeistert mich, dass der Anblick von fliegenden Autos über dem Himmel bald Realität sein wird.“, sagte Tokyo Gov. Yuriko Koike bei der Veranstaltung. „Ich freue mich wirklich auf diese inspirierende Initiative, die die Zukunft des städtischen Nahverkehrs eröffnen wird.“
Koike betonte, dass Tokio seine Verkehrsinfrastruktur modernisieren müsse, um mehr Menschen aus Japan und dem Ausland anzulocken. „Mit zunehmendem Alter der Bevölkerung Japans hat die Zahl der Einwohner abgenommen. Im Jahr 2025, wenn die letzten Babyboomer der Nachkriegszeit das Alter von 75 Jahren erreicht haben, wird auch in Tokio mit einem Bevölkerungsrückgang gerechnet“, so die Ministerin.
Zudem hat Japan ein Luxusproblem . Das Land kämpft mit einem permanenten Mangel an Arbeitskräften. Damit wäre es ein Markt, in dem die üblichen Vorbehalte gegen die Automatisierung eher positiv gesehen werden – da grundsätzlich genug Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Ob die gewünschten Qualifikationen seitens der Firmen dann mit den Qualifikationen der Bevölkerung übereinstimmen, steht natürlich auf einem völlig anderen Blatt.
Generell scheint der Weg nicht an Drohnen für kommende Smart Cities vorbeizuführen. Während erste Versuche vor allem auf Notfalleinsätze und wichtige Warentransporte setzen, gibt es auch mögliche andere Anwendungen für die Zukunft. Auf der einen Seite testen Logistikunternehmen hier bereits eigene Lösungen, um Waren so ausliefern zu können, auf der anderen Seite versuchen Konzerne wie Uber Flugdrohnen für Personen zu etablieren. Die Industrie zeigt sich dankbar, so scheinen auch große Hersteller aus der Luftfahrt an diesem Feld interessiert zu sein.
Lufttaxis sind im Wesentlichen überdimensionale Versionen von Flugdrohnen und bieten Platz für vier bis fünf Passagiere. Damit ist das Transportangebot, in dieser Hinsicht, mit einem klassischen Auto vergleichbar.
Via Asia Nikkei