Dara Khosrowshani, CEO von Uber, gibt sich kämpferisch. So gibt er im Rahmen der Präsentation an: „Ich möchte, dass Uber die sicherste Transportplattform des Planeten ist.“. Dafür führt der Anbieter diverse neue Sicherheitsfeatures ein. Ein zentraler Bestandteil davon ist der „Ride Check“, eine Anwendung, die sowohl auf dem Smartphone des Fahrers als auch des Fahrgastes ausgeführt werden soll.
So greift die App auf den Beschleunigungssensor, das Gyroskop und andere Sensoren zu, um einen möglichen Unfall zu erkennen. Sofern ein Crash erkannt wird, sendet die Zentrale automatisch eine Benachrichtigung an das Telefon des Fahrers, dieser muss dann einige Fragen beantworten. Wenn hier ein Unfall bestätigt wird, wird der Fahrer dazu aufgefordert, den Notruf zu verständigen. Die Funktion soll auch bei ungewöhnlich langen Stopps ausgelöst werden, um so ein gesundheitliches Problem – das nicht zu einem Unfall führte – erkennen zu können.
Uber – Toyota Investment bringt neues Wissen mit sich
Wie genau die Umsetzung aussehen soll, ist nicht bekannt. Uber gibt jedoch an, dass der Service hauptsächlich auf der Hardware des Fahrers ausgeführt wird. Dabei dürfte vor allem die technische Umsetzung den Konzern vor einige Herausforderungen stellen.
„Vom Beschleunigungssensor her wissen wir, wann bestimmte Kraftspitzen auftreten“, sagt Sachin Kansal, Ubers Direktor für Produktmanagement. „Es bedeutet viel Aufwand, die Daten dann zu verarbeiten und genaue Erkenntnisse daraus zu gewinnen“.
Dazu kombinieren die Uber-Datenwissenschaftler Sensordaten vom Smartphone mit Informationen aus Hunderttausenden von vergangenen Reisen, um festzustellen, ob ein Unfall aufgetreten ist oder nicht. Dazu müssen die Ingenieure „das Rauschen so weit wie möglich aus dem Signal entfernen“, sagt Kansal, „weshalb der Bau dieser Technologie Zeit braucht“.
Die Arbeit an dem neuen Service hat bereits vor einem Jahr begonnen. Neben der neuen „Ride Check“-Anwendung wurden auch noch andere neue Services angekündigt. So möchte Uber künftig auch Sprachkommandos unterstützen und einen Versicherungsservice für Fahrer bieten. Hinzu kommen weitere Sicherheitsfunktionen wie 2-Faktor-Authentifizierung. Ebenso soll es zukünftig möglich sein, gewisse – möglicherweise für die kommende Fahrt irrelevante – Daten vor dem Fahrer zu verbergen. So kann beispielsweise die Firmenadresse und Telefonnummer bei einer privaten Fahrt gar nicht erst mit übermittelt werden. Uber gibt dem Kunden die Tools dabei nur an die Hand – und weist auf die Nutzung dieser im Rahmen der Vorstellung auch gleich noch hin. „Bitte kümmere dich um dein Konto“, sagt Kansal, „wir geben dir die Werkzeuge dafür.“
Gerade die Umsetzung eines Crashsensors mit dem Smartphone klingt nach einer interessanten Idee – die aber nicht von Uber stammt. Hardware-Sensoren gibt es bereits seit vielen Jahren, sie verrichten ihre Arbeit meist zuverlässig. Smartphones verfügen zwar über viele Sensoren, aber mehr davon bedeuten auch mehr Daten und damit mehr „digital noise“. Wenn Uber hier Durchbrüche schafft, könnten die Ergebnisse sehr interessant sein – nicht nur für Uber selbst, sondern auch für diverse andere Anbieter.
Via TheVerge