Ein Sprecher von Uber bestätigte die Entscheidung kürzlich gegenüber Techchrunch. Der Konzern hatte das Programm vor fast zwei Jahren durch die Übernahme von Otto aufgenommen. Die bisher dort beschäftigten Forscher werden zum Projekt für selbstfahrende Autos stoßen.
„Wir haben vor kurzem den wichtigen Schritt getan, auf die öffentlichen Straßen in Pittsburgh zurückzukehren, und da wir diese Dynamik fortsetzen wollen, glauben wir, dass es der beste Weg ist, die Energie und das Fachwissen unseres gesamten Teams auf diese Bemühungen zu konzentrieren“, sagte Eric Meyhofer, Leiter der Uber Advanced Technologies Group, in einer E-Mail.
Uber – Programmfehler in autonomer Software
„Anstatt zwei Gruppen zu haben, die nebeneinander arbeiten und sich auf verschiedene Fahrzeugplattformen konzentrieren, möchte ich, dass wir stattdessen als ein Team zusammenarbeiten“, so eine E-Mail die von Meyhofer an die Mitarbeiter geschickt wurde. „Ich weiß, dass wir alle sehr stolz darauf sind, was das LKW-Team erreicht hat, und wir sehen weiterhin das unglaubliche Versprechen, dass Selbstfahrer-Technologie auf die Beförderung von Gütern im ganzen Land angewandt wird. Aber wir glauben, dass es der beste Weg ist, zuerst das Selbstfahren für Passagieranwendungen und dann im Güterverkehr voranzutreiben. Im Moment brauchen wir den Fokus eines Teams, mit einem klaren Ziel.“.
Ubers selbstfahrende Lkw-Bemühungen wurden von Anfang an hart kritisiert. Uber kaufte Otto im August 2016 für 680 Millionen Dollar, spätere Berichte deuten hingegen auf eine tatsächliche Zahlung von 220 Millionen Dollar hin. Das Unternehmen war von den ehemaligen Google-Ingenieuren Anthony Levandowski und drei anderen, darunter Lior Ron, der Produktchef bei Google Maps war, gegründet worden.
Ehrlich gesagt spricht Meyhofer mir aus der Seele. Wer zu viele Bälle in der Luft hat, verliert oft den Fokus aus den Augen. Ohne Frage ist die Automatisierung aller Automobile interessant und hat mehr als nur einen Hauch von Zukunft, auf der anderen Seite wird Uber dieses Problem aber nicht alleine lösen. Auch wenn der Konzern sich immer sehr kämpferisch gibt und versucht große Fortschritte zu vermitteln, scheint angesichts der letzten Unfälle dann doch nicht alles so trivial zu sein. Die Entscheidung, alle Kräfte auf ein Projekt zu konzentrieren, wirkt daher für den sonst so großspurigen Konzern sehr vernünftig. Außerdem hat Uber deutlich andere Probleme – auch am Umgang mit Fahrern und Fahrgästen sollte eindeutig noch gearbeitet werden.
Via Techcrunch