Seit Jahren ist der Iran mit einer Handelssanktion seitens der USA belegt. Bereits im vergangenen Jahr hat der Smartphone-Hersteller ZTE vor Gericht zugegeben, widerrechtlich Waren und Technologie aus den USA in das verbotene Land verschifft zu haben. Um dem damaligen Urteil der Bewährungsstrafe nachzukommen, musste der Konzern zusätzlich mehrere Millionen Dollar zahlen.
Doch ZTE hielt sich nicht an die Bewährungsauflagen und machte falsche Aussagen gegenüber der US-Regierung. Das sah man natürlich gar nicht gerne. Das US-Handelsministerium entschloss sich dann zu einem viel drastischeren Schritt. Denn nun wurden amerikanische Unternehmen mit einem siebenjährigen Exportstopp im Bezug auf ZTE belegt.
Damit wurde der erste Spatenstich für das Grab gesetzt, dass sich der Konzern selber geschaufelt hat. Laut Schätzungen bezieht ZTE nämlich rund 30 Prozent seiner Smartphone-Komponenten von US-Unternehmen. Das betrifft sowohl die Hardware wie auch die Software. Denn anscheinend könnte auch das Android-Betriebssystem, von dem Verbot betroffen sein. Momentan befindet sich ZTE in Gesprächen mit Google – was dabei rumkommt, ist unklar.
Doch es kommt noch dicker! Jetzt muss sich nämlich auch Huawei warm anziehen. Auch gegen diesen chinesischen Konzern werden nun Ermittlungen eingeleitet. Ähnlich wie bei ZTE lautet hier der Vorwurf, ebenfalls gegen die Handelssanktionen gegen den Iran verstoßen zu haben. Ob dies der Wahrheit entspricht, ist zurzeit noch unklar. Es ist nichts genaueres darüber bekannt, wie dieser Vorwurf zustande kam. Doch natürlich wirkt es sich nicht positiv auf das Unternehmen aus. Es schmälert zum Beispiel dessen Ambitionen auf dem US-Markt wieder Fuß zu fassen.
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Hoffnung kann Huawei vielleicht aus der Tatsache schöpfen, dass sie keine Vorgeschichte wie ZTE mit dem US-Handelsministerium haben. Demnach könnte man den Vorwurf gegen Huawei als ersten Strike ansehen, der hoffentlich keine solch drastischen Maßnahmen nach sich zieht.
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Sollte das Unternehmen trotzdem mit einem Bann belegt werden, erleidet es wohl das gleiche Schicksal wie ZTE. Man würde keine Komponenten mehr von US-Zulieferern einkaufen können, was eben auch das Android-Betriebssystem betrifft. Denn auch Google ist ein US-Unternehmen und dürfte dann wohl keine Android-Lizenz mehr an Huawei vergeben. Das wäre ein enormer Rückschlag, denn davon wäre das ganze Unternehmen weltweit betroffen.
Ein spannendes und zugleich erschreckendes Thema. Wir werden euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden halten, wie es mit ZTE und Huawei weitergeht.
via: winfuture