Der Kontrollraum eines der modernsten U-Boote der Marine ist mit komplizierten Computern, Flachbildschirmen und allerlei Knöpfen ausgestattet. Da ist es eigentlich kein Wunder, wenn die sogenannte „Periskop-Steuerung“ von U-Booten der „Virginia Klasse“, für viele Besatzungsmitglieder an Bord zu schwierig ist. Ein Periskop ist ein Seerohr, und so wie der Kapitän in bekannten Hollywood Filmen dieses Gerät nutzt, ist es schon lange nicht mehr. Es wurde durch moderne Technik abgelöst.

Das Periskop wird heute nämlich durch zwei „Photonikmasten“ ersetzt, die hochauflösende Kameras verbaut haben, dessen Bilder sie auf große Bildschirme im Kontrollraum des U-Boots übertragen. Außerdem kann man die Masten um 360 Grad drehen und genau das ist der Knackpunkt. Denn so einfach lassen sie sich nicht steuern. Hierzu wird normalerweise ein „Helicopter-Joystick“, welcher vom Flugzeugbauer Lockheed Martin hergestellt wird, genutzt.
Es erfordert allerdings viel Präzision und Übung, die beiden Photonikmasten damit richtig auszurichten. Der Joystick ist bei vielen jungen Besatzungsmitgliedern also sehr unbeliebt. Also hat man hin und her überlegt: Wie kann die Steuerung vereinfacht werden? Eine Umfrage auf dem U-Boot ergab letztendlich, dass die heutige Generation Matrosen sehr vertraut mit Videospielkonsolen und deren Controllern sind.

So war die Idee geboren, statt dem aufwendigen Helikopter-Joystick einfach Xbox 360 Controller für die Steuerung zu nutzen. Nun können die Matrosen und Jung-Offiziere zukünftig ohne großen Aufwand und Übung die „Photonikmasten“ an Bord ausrichten. Sie waren innerhalb weniger Minuten mit der Steuerung des Controllers vertraut, da es ein viel intuitiveres Erlebnis ist, als mit dem Joystick. Für diesen mussten früher extra Trainingsstunden absolviert werden.
Ein toller Nebeneffekt ist natürlich auch, dass der Xbox Controller so viel günstiger ist. Die Geräte der Xbox 360 kosten heute nur noch rund 30 Euro, weshalb die Marine ungefähr 40.000 Euro spart, denn der Joystick ist keinesfalls billig. Und falls der Controller mal kaputt geht, wird einfach irgendwo auf der Welt ein neuer gekauft. Dazu muss das U-Boot nicht mal in die Werkstatt.
via: pilotonline