Bei Daimler ist man der Meinung, dass sich das Auto in den nächsten zehn Jahren mehr verändert als in den hundert Jahren davor. Auch ich halte das für eine realistische Einschätzung, da man überall in der Branche längst merkt, dass ein Paradigmenwechsel ansteht. Daimler wird diesbezüglich jetzt Fakten schaffen und sich deutlich Richtung Elektromobilität orientieren.
Gegenüber Auto Motor Sport erklärte Entwicklungschef Markus Schäfer, dass der Hauptfokus mittlerweile sowohl auf elektrischen Antrieben als auch der Batterieentwicklung liege. Das Budget für Forschung und Entwicklung bleibe auf einem hohen Niveau, verlagert sich aber eben. Die jüngste Generation seiner Verbrennungsmotoren wird sich gleich in mehreren Modellen wiederfinden, aber aktuell gibt es keinerlei Pläne im Unternehmen, diese Motoren-Technologie weiterzuentwickeln. Gleichzeitig sagt Schäfer aber auch, dass das lediglich der aktuelle Stand wäre. Es wäre demnach also durchaus möglich, dass man zu einem späteren Zeitpunkt doch nochmal anders entscheide und die Entwicklung von Verbrennungsmotoren wieder aufnehme.
Natürlich liegt der Hauptfokus jetzt auf Elektrifizierung, elektrischen Antrieben, Batterieentwicklung. Wir shiften auch Kapazitäten von der klassischen Motorenentwicklung, Getriebeentwicklung hin zu den Abteilungen, die Batterietechnologie machen, die Leistungselektronik machen, die elektrische Antriebe machen. Markus Schäfer, Entwicklungs-Chef bei Daimler
Was Alternativen wie die Brennstoffzelle oder synthetische Kraftstoffe angeht, ist man bei Daimler natürlich weiterhin open minded und denkt und entwickelt auch in diese Richtung. Die nächsten Jahre werden allerdings durch vollelektrische Autos und hybride Fahrzeuge bestimmt, darauf können wir uns spätestens jetzt einstellen.
Unter dem Motto „Ambition 2039“ hat Ola Källenius, der seit wenigen Monaten an der Spitze von Daimler zu finden ist, angekündigt, dass die gesamte Flotte in 20 Jahren klimaneutral gemacht werden soll. Auch beim Auto-Urgestein Daimler treibt man die überfällige Veränderung also sehr entschieden und mit großen Budgets voran — schön, dass das endlich so offensiv getan wird.
Quelle: Auto Motor Sport via Futurezone und Ecomento