Es klingt fast lächerlich, fast schon dreist, wenn man sich anschaut, an welchen Fronten das Facebook-Schiff momentan Lecks bekommt. Nach etlichen Datenskandalen und merkwürdigen Vorgehensweisen im Bezug auf Werbeanzeigen, kommt das Unternehmen mit einem Smart Home Device um die Ecke. Als ob die Verfolgung der Online-Fußstapfen nicht reichen würde, muss man jetzt natürlich noch ein Spionage-Werkzeug fürs Eigenheim herausbringen.
Bei dem Gerät handelt es sich nämlich um eine Weitwinkel-Kamera, die mit einer künstlichen Intelligenz ausgestattet ist. Dazu gibt es eine Gesichtserkennungsfunktion, um verschiedene Benutzer zu markieren und ihnen zu folgen. Es wird allerdings auch ein sogenannter “Privacy Shutter” verbaut sein, sodass man das Objektiv der Kamera physisch blockieren kann.
Gerüchten zufolge wurde dieser aber auch nur eingebaut, da die Öffentlichkeit kein Vertrauen in Facebook hat und man so guten Willen zeigen möchte. In den vorigen Entwicklungsstufen wurde dieses Feature wohl nicht bedacht. In Umfragen wird das Unternehmen immerhin als die am wenigsten vertrauenswürdige Marke für Verbraucher im Umgang mit personenbezogenen Daten eingestuft.
Das Gerät hört auf den Namen Portal und soll, Berichten zufolge, bereits nächste Woche vorgestellt werden. Es wird außerdem ähnlich wie der Amazon Echo und Google Home Smart Speaker Lautsprecher aufgebaut sein. Es ist also nicht nur eine Kamera, sondern Lautsprecher mit Display in einem. Man möchte Facebook-Nutzern so das Video-Chatten untereinander ermöglichen, aber auch ein Allround-Device für das Smart Home bieten.
Laut weiteren Gerüchten wird Portal mit Alexa kompatibel sein, doch Facebook arbeitet wohl auch an seiner eigenen Spracherkennungstechnologie “Aloha”, für das sich ein hauseigenes Gerät ja auch anbieten würde. Aber Moment, bei den Namen Portal und Aloha klingelt doch was… Richtig, Facebook hatte ursprünglich geplant, die unter den Decknamen bekannten Smart Home Geräte auf seiner jährlichen F8-Konferenz im Frühjahr vorzustellen. Der Datenskandal um Cambridge Analytica hatte den Plan jedoch durchkreuzt.
Es wird das erste Hardware-Produkt sein, das Facebook vermarkten wird. Der Preis beläuft sich schätzungsweise auf rund 400 Dollar. Ich bin wirklich gespannt, wo das noch hinführt.
via: Independent