Wir tippen tagtäglich auf unseren Smartphones herum und wer heutzutage noch ein Tastenhandys nutzt, wird komisch angeschaut. Wir haben uns so sehr an den Touchscreen gewöhnt, dass wir kaum noch zurück denken, an die Zeit in der man noch mit Knöpfen gescrollt hat. Nun bringt ein kleines Entwicklerteam diese Nostalgie zurück, und zwar in Form einer Handyhülle.
Das Ganze nennt sich Vidgets und ist eine Zusammenarbeit zwischen den Snap-Forschern Karl Bayer und Shree Nayar sowie den Studenten der Columbia University Chang Xiao und Changxi Zheng. Das Projekt ist simpel aufgebaut: Die Hülle verfügt über mehrere Steckplätze, in die modulare Komponenten von physischen Tasten und Scrollrädern eingesetzt werden können. So wird aus dem Herumgetippe auf dem Touchscreen ein viel taktileres Erlebnis.
Die Hülle funktioniert rein mechanisch – sie ist also nicht per Bluetooth oder Kabel mit dem Smartphone verbunden. Stattdessen setzt man ein Gyroskop ein, um physische Aktionen in Eingabebefehle zu übersetzen. Wenn der Nutzer die physischen Tasten der Handyhülle drückt, bewegt sich das Gerät ganz leicht in seiner Hand, gerade genug, damit es die implementierten Sensoren erkennen können. Die mitgelieferte Software erkennt die Bewegungen und übersetzt sie in Befehle wie das Zoomen der Kamera und den Fotoauslöser.
Cool ist auch, dass man das Smartphone mit der Hülle auch mit Handschuhen bedienen und mit den physischen Tasten auch besser darauf zocken kann. Die Vidgets Hülle ist aber noch nicht perfekt entwickelt, denn die Software läuft beispielsweise nicht ganz glatt. Wenn zwei der mechanischen Buttons gleichzeitig gedrückt werden, spielt die Software ein bisschen verrückt und weiß nicht, wie sie das deuten soll.
Das Startup plant nicht, die innovative Smartphone-Hülle bald auf den Markt zu werfen, da das Produkt etwas eigensinnig sei und wahrscheinlich nur eine sehr kleine Zielgruppe ansprechen würde. Die Entwickler haben jedoch die 3D-Modellen der im Projekt verwendeten physikalischen Tasten online gestellt, sodass sie im Prinzip jeder nachdrucken und bauen könnte.
via: digitaltrends