Um im Kampf gegen den Klimawandel nicht komplett K.O. zu gehen, müssen wir in den nächsten Jahren den Umweltschutz eine deutlich höhere Priorität einräumen. Neben der Ersetzung von klimaschädlichen Kohlestrom durch nachhaltig produzierten Ökostrom, sind auch andere Branchen gefragt. Neben der Baubranche, die Alternativen zum klassischen Beton erforschen muss, ist auch die Automobilbranche gefragter den je.
Dass viele Autokonzerne den Weckruf mitbekommen haben, sieht man anhand vieler Meldungen der letzten Jahre. VW möchte bei Elektrofahrzeugen Vorreiter werden, die eigene Tochter Audi gar noch in diesem Jahrzehnt keine neuen Modelle mit Verbrennungsmotor mehr auf den Markt bringen. Trotzdem bleibt ein Material ein großer Klimakiller: Stahl!

Denn Stahl hat einen hohen Anteil an den Milliarden Tonnen an Kohlenstoffdioxid, die jährlich in der Atmosphäre landen. Grund ist, dass die zur Produktion notwendigen Hochöfen große Mengen an Energie benötigen, gleichzeitig wird bei der Trennung von Eisenerz und Sauerstoff Kohlenstoffdioxid freigesetzt. Das sieht auch der Hersteller Volvo und möchte bis 2026 Fahrzeuge aus klimaneutralen Stahl fertigen.
Man geht davon aus, dass das in Fahrzeugen verbaute Stahl bei Verbrennern für 35 Prozent des ökologischen Fußabdrucks bei der Produktion verantwortlich ist, bei E-Fahrzeugen sind es 20 Prozent. Das Ziel nur noch nachhaltigen Stahl einzusetzen könnte durch den Einsatz von Wasserstoff erreicht werden, die Emissionen würden hier um bis zu 90 Prozent sinken. Vorausgesetzt ist dabei grüner Wasserstoff.

Bis 2025 soll dafür ein Konzept entstehen, 2026 soll dann das erste Modell vom Band rollen. Überraschend ist der Schritt nicht sonderlich, möchte der Konzern bis spätestens 2040 klimaneutral wirtschaften. Möglicherweise könnte Volvo also zum Vorbild für andere Hersteller werden.
Eigene Meinung:
Damit wir in Zukunft klimaneutraler unterwegs sind, müssen wir den CO2-Ausstoß eines Produkts über den gesamten Lebenszyklus betrachten. Mit den Rohstoffen geht es los, bei der Verschrottung endet die Reise. Gerade Elektrofahrzeuge könnten mit nachhaltigem Stahl ihre Bilanz verbessern, die Frage ist nur, ob ausreichend grüner Wasserstoff für die zukünftige Produktion zur Verfügung steht. Ist dies einmal erreicht, dürfte sich die Umwelt freuen.
Via The Guardian