Soviel wie bei Facebook gerade schief läuft, so machen sie doch eine Sache richtig. Ab sofort verbietet Facebook Links die zu Bauplänen für 3D-gedruckte Waffen führen. Das kündigte der Konzern in dieser Woche an und bezieht damit ganz klar Stellung zu der momentan herrschenden US-Debatte über den Zugang zu Waffen aus dem 3D-Drucker. Das soziale Netzwerk wird außerdem alle bestehenden Inhalte, die nicht diesem Vorsatz entsprechen, löschen.
Beiträge, die in diese Richtung gehen, können Nutzer also zukünftig nicht mehr in ihrem Feed posten. Das Teilen von solchen Anleitungen oder expliziten Bauplänen verstößt gegen Facebooks Gemeinschaftsstandards und wird deshalb nicht geduldet. Dabei geht es nicht nur um Waffen aus dem 3D-Drucker, sondern auch solche, die mit computergesteuerten Fräsen hergestellt werden können.
„Die Weitergabe von Anweisungen zum Drucken von Schusswaffen mit 3D-Druckern ist nach unseren Community-Standards nicht erlaubt. In Übereinstimmung mit unseren Richtlinien entfernen wir diese Inhalte von Facebook.“ Facebook Erklärung
Diese Regelung fügt sich nahtlos in das Verbot des Netzwerks ein, Waffen auf Facebook zu verkaufen oder zu tauschen. Demnach dürfen Privatpersonen hier keine Schusswaffen, keine Teile davon und auch keine Munition weitergeben. Nach Angaben eines Facebook-Sprechers arbeitet das Unternehmen derzeit an der Verbreitung dieser Anti-3D-Druck-Waffenpolitik. Wie es zu diesem Entschluss kam, lässt sich nur mutmaßen.
Zurzeit herrscht wieder einmal eine Debatte in den USA über Schusswaffen aus dem 3D-Drucker. Über Pistolen, Gewehren und anderen Geräten dieser potenziell eher tödlichen Art, wird dort ja schon sehr lange diskutiert und immer wieder wird die Suppe neu aufgekocht.
Gestern dann befasste sich ein US-Bundesrichter mit dem Streit um 3D-gedruckte Waffen. In einer Anhörung soll geklärt werden, ob die Veröffentlichung solcher Baupläne im Internet nicht doch für immer verboten werden soll. Die Klage kommt von insgesamt 20 Bundesstaaten, die gegen die Regierung von Donald Trump vorgehen wollen.
Denn, im Juni hat dieses durchaus weise und konstruktiv denkende Oberhaupt der Macht (Vorsicht Ironie!), einen außergerichtlichen Vergleich mit Defense Distributed geschlossen, sodass damit die Veröffentlichung von Waffenplänen für 3D-Drucker im Internet erlaubt war. Defense Distributed ist die erste Adresse, wenn man auf der Suche nach solchen Anleitungen ist.
Kritiker, zu denen offenbar auch die 20 Bundesstaaten gehören, befürchten nun, dass 3D-gedruckte Waffen viel zu einfach zugänglich sind. Immerhin sind Waffen registriert und auf diesem Weg, hätten Privatpersonen nicht zurückverfolgbare Gerät herstellen können und damit steigt die Gefahr, dass sie in falsche Hände geraten.
Ich finde die Entscheidung von Facebook richtig und hoffe auch, dass die Klage gegen die Regierung von Präsident Trump durchgeht. Ich kann immer wieder nur den Kopf darüber schütteln, was auf der anderen Seite des großen Teiches abgeht.
via: derstandard