Die Autos der Zukunft sind mehr als nur mechanische Maschinen. Sie sind Computer, die wiederum mit anderen Computern verbunden sind. Weil Daten für die Autoindustrie immer wichtiger werden, plant VW seine Kapazitäten in Sachen Datenverarbeitung zu erweitern.
Volkswagen hat sich mit Google zusammengetan, um mithilfe von Quantencomputing den Straßenverkehr zu optimieren, neue Technologien und Materialien wie beispielsweise Batterien für Elektrofahrzeuge zu testen, und KIs für autonome Fahrzeuge zu entwickeln.
Quantencomputing eröffnet für uns völlig neue Dimensionen. Wir möchten zu den ersten Unternehmen gehören, die Quantencomputing zum Einsatz bringen, sobald diese Technologie kommerziell verfügbar ist. Dank unserer Kooperation mit Google konnten wir einen großen Schritt in diese Richtung machen. VW CIO Martin Hofmann beim Web Summit in Lissabon
Mithilfe der Quantencomputing-Mechaniken, die Google zur Verfügung stellen wird, lassen sich Informationen auf vielfältigere Art und Weise verarbeiten als dies mit herkömmlichen Computern möglich wäre. Gewöhnliche Computer nutzen im Gegensatz zu Quantencomputern nämlich lediglich ein binäres System, um Daten zu identifizieren. Volkswagen arbeitete bereits im März an einem solchen Projekt, um in Peking den Straßenverkehr für 10.000 Taxis zu optimieren. Dabei stellte jedoch nicht Google, sondern eine andere Firma die Technologie zur Verfügung.
Wenn autonome Fahrzeuge Teil unseres Lebens werden sollen, müssen wir unsere momentane Herangehensweise an eMobility überdenken. Diese ist nämlich sehr auf den Verbraucher ausgerichtet. Wir rufen ein Auto und es bringt uns an den gewünschten Ort. Da wir aber anstatt des öffentlichen Nahverkehrs ein Auto benutzen, sorgt dies auf den Straßen für noch mehr Verkehr – selbst wenn solche Dienste eine Option für Fahrgemeinschaften anbieten.
Volkswagen zieht deshalb eine Herangehensweise in Betracht, die stärker auf die Gesellschaft ausgerichtet ist. Angebot und Nachfrage in Sachen Mobilität werden durch Daten und Kontext definiert. Wenn es regnet, fahren weniger Leute mit dem Fahrrad und wenn die Sonne scheint, befinden sich im Gegenzug weniger Autos auf den Straßen. Die relevanten Informationen lassen sich in Form von „Big Data“ aus dem Internet abrufen. VW möchte hierbei Dinge wie Sportevents, Konzerte, Schichtwechsel von großen Hotels oder Fabriken sowie Feiertage in die Berechnungen einbeziehen, um Vorhersagen über das Verkehrsaufkommen zu treffen.
Um den Verkehr einer gesamten Stadt zu optimieren, wird man jedoch die massive Rechenpower eines Quantencomputers benötigen. Ein intelligentes System wäre zudem in der Lage, autonome Fahrzeuge, die auf Echtzeitkarten und -navigation zurückgreifen, auf unterschiedliche Routen zu lenken, um so Verkehrstaus zu vermeiden und individuellere Fahrtwege für jedes einzelne Auto anzubieten.
Eine solch individuelle Koordination eines so großen Verkehrsaufkommens wird auch als „Quantum Routing“ bezeichnet.
Wenn ihr mit dem Thema „Quantencomputing“ noch nicht vertraut seid, oder wenn ihr mehr über dieses Projekt herausfinden möchtet, könnt ihr euch das Interview mit den KI- & Quantencomputer-Experten von Google ansehen. Dort sprechen sie nämlich über ihre Partnerschaft mit VW und beantworten Fragen wie beispielsweise „Wie funktioniert ein Quantencomputer?“