Während der Coronavirus-Pandemie hat sich ein bestimmtes Verkehrsmittel wieder an die Spitze der Mobilität katapultiert: das Fahrrad! Durch die geltenden Abstandsregelungen, der Maskenpflicht und vielleicht der Sorge, dass wir uns in öffentlichen Verkehrsmitteln anstecken, haben wieder vermehrt Menschen auf den guten alten Drahtesel zurückgegriffen. Das zeigen jetzt auch Zahlen aus der Hansestadt Hamburg.
Das dortige Netzwerk zur Zählung von Radfahrern beziehungsweise Radfahrerinnen – HaRaZäN – hat sich für diesen Prozess eine neue Technologie angeschafft. In der Stadt erfassten 2020 bis zu 55 Wärmebildkameras Daten zur Nutzung der Fahrradwege in der Hansestadt. Die Informationen wurden anonym gesammelt und werden zum aktuellen Zeitpunkt noch ausschließlich an wichtigen Knotenpunkten erfasst.

Die nun aufbereiteten Ergebnisse machen deutlich, dass im gesamten letzten Jahr 33 Prozent mehr Räder unterwegs waren als noch im Vorjahr. Zwar kann ein Teil des Zuwachses auch dadurch erklärt werden, dass die neuen Kameras die Bedingungen an 365 Tagen im Jahr sammeln und nicht nur an gewissen Tagen manuell gezählt wird, trotzdem ist ein Trend zur nachhaltigen Mobilität auf zwei Rädern erkennbar. Höchste Zeit also den Fahrradfahrern mehr Platz in der Stadt einzuräumen!
Denn dafür wurde die Technologie unter anderem angeschafft. Mit den vorliegenden Daten sollen Gefahrenpunkte entschärft und neue Infrastruktur geplant werden. Innerhalb der nächsten Jahre soll auch deswegen die Zahl an Wärmebildkameras auf über 100 ansteigen. Es bleibt also spannend, ob der Trend auch 2021 anhalten wird.

Das Projekt ist eines von 85, welche aktuell durch die Stadt Hamburg umgesetzt werden. Insgesamt sind bereits 690.000 Euro in das Projekt geflossen, Zuschüsse gibt es auch durch das Bundesverkehrsministerium. Damit der so gewonnene (von den Steuerzahlern bezahlte) Datenschatz nicht nur exklusiv der Stadt gehört, werden die Informationen der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Drittanbieter können darauf basierend also beispielsweise neue Apps entwickeln und Mobilitätsdienstleistungen anbieten.
Eigene Meinung:
In Hamburg wird die Zukunft der Mobilität vorangebracht! Wer einmal sich auf den Weg in die Hansestadt gemacht hat, dem wird auffallen, wie gut organisiert eine Stadt beim Thema Verkehr aufgestellt sein kann. Große Teile der Busflotte werden bereits elektrisiert, neue Mobilitätsdienste angeboten und Technologien wie ein autonomer Minibus in der Hafencity erprobt. Andere Städte können sich hier ein Beispiel nehmen.
via The Next Web