Der Artikel vom Business Insider wurde inzwischen geändert. Ursprünglich ging aus dem Titel hervor, dass Slack seinen bislang größten Kundendeal unterzeichnet hätte. IBM würde in Zukunft alle seine 350.000 Nutzer mit der Projektmanagement-Plattform kommunizieren lassen.
Daraufhin stieg die Aktie rasant an, zunächst über 15% von 21 auf 24 US-Dollar. Sicherlich für viele Anleger ein unverhoffter Lichtblick. Erst seit Juni 2019 wird das Unternehmen öffentlich gehandelt. Vom Einstiegskurs von etwas mehr als 38,5 US-Dollar ist die Aktie rasant abgestiegen. Zwischenzeitlich auf den Tiefststand von 18 US-Dollar.
Noch am selben Tag fand der steile Aufstieg von Slack aber ein unverhofftes Ende. Der Handel wurde eingestellt. Ein außerordentliches Vorgehen, das normalerweise nur bei größeren Umstrukturierungen angewandt wird und oft auch nichts Gutes bedeutet. In Foren und Anlegerkreisen brach daher Skepsis und Verzweiflung aus. Es wurde spekuliert, ob ein größeres Unternehmen Slack übernommen hatte, ob IBM doch keinen Deal mit Slack hatte und ob Slack plötzlich pleite gegangen sei.
Das Management von Slack klärte jedoch auf und reichte ein Schreiben bei der SEC ein. Die SEC (Security and Exchange Commission) ist die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde, also die höchste Autorität auf dem Börsenparkett der USA. In dem Schreiben ließ Slack mitteilen, dass IBM schon seit Jahren zu seinen Kunden gehören würde und kontinuierlich seinen Gebrauch von Slack ausgebaut hätte. Auch für Q4 2019 würde es kein Update geben, wie offenbar spekuliert worden ist. Beim nachbörslichen Handel gab die Aktie dann wieder 5% ab.
Das vergangene Geschäftsjahr verlief insgesamt leicht negativ für Slack. Allerdings waren die Erwartungen für das vergangene Quartal schlechter als erwartet. „Business as usual“ sollte man also meinen und ein größerer Abverkauf war zu erwarten. Doch in den folgenden Tagen stieg Slacks Kurs erneut an. Gestern schloss der Handel beim Kurs von 27,99 US-Dollar und erreichte damit den Stand vom vergangenen August 2019.
Eine nette Anekdote dafür, wie wichtig gründliche Recherche ist und auch dafür, wie irrational die Märkte vor allem kurzfristig handeln.