Vergesst alles, was ihr über erneuerbare Energien gehört habt. Denn die Roboter der Zukunft könnten mit Feuchtigkeit betrieben werden. Auf diese Erkenntnis sind nun Forscher in Seoul gestoßen, denn sie haben kleine Roboter gebaut, die sich durch die Aufnahme von Feuchtigkeit aus ihrer Umgebung nach vorne bewegen können. In Zukunft könnten sie für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden.
Die so genannten Hygroboter, die diese Woche in der Zeitschrift Science Robotics beschrieben wurden, können kriechen, sich hin- und herbewegen und wie eine Schlange drehen. Als Inspiration für die winzigen Roboter dienten Pflanzen, die Form und Größe verändern können, indem sie Wasser aus dem Boden oder der Luft aufnehmen. Beispielsweise verschließen sich Tannenzapfen, wenn sie nass sind und öffnen sich, wenn sie trocken sind.
Die Hygroboter bestehen allerdings nicht aus pflanzlichen Materialien, sondern imitieren lediglich deren Mechanismus. Er wurde aus zwei Schichten Nanofasern gebaut, von denen eine Feuchtigkeit aufnimmt, die andere Schicht nicht. Wenn der Bot auf eine nasse Oberfläche gestellt wird, quillt die feuchtigkeitssaugende Schicht auf und biegt sich nach oben. Dadurch bewegt sie den kleinen Roboter nach vorn. Sobald die Schicht getrocknet ist, hängt sie nach unten durch und es geht wieder von vorne los. So bewegt der Hygroboter sich fort. Am besten ist das im unteren GIF veranschaulicht worden.
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Die Herstellung eines Roboters, der durch Feuchtigkeit angetrieben wird, kann in der Zukunft richtig wertvoll sein. Denn, wie wir alle wissen, ist Feuchtigkeit nicht schwer zu bekommen und stellt somit eine natürliche Energiequelle dar.
Um das Potenzial des Hygroboters zu zeigen, stellten die Forscher den mit Antibiotika getränkten Roboter auf eine mit Bakterien gefüllte Kulturplatte. Er hinterließ eine sterilisierte Spur, was ein wenig an eine Schnecke und ihre Schleimspur erinnert. Künftig könnten diese Roboter Medikamente an den menschlichen Körper abgeben und würden sich dabei nur durch die Hautfeuchtigkeit selbst antreiben. Sie könnten auch mit Sensoren ausgestattet werden, um beispielsweise Daten zu sammeln oder durch andere Flüssigkeiten, als Wasser, angetrieben zu werden.
Vielleicht könnte das Prinzip dieser Hygroboter auch auf größere Maschinen angewandt werden, sodass autonome Roboter nicht mehr nur durch Strom betrieben werden müssten.
via: theverge