Wie wäre es mit einer Reise in den Orbit als nächstes Weihnachtsgeschenk? Es war nur eine Frage der Zeit, doch SpaceX möchte genau das möglich machen. Nächstes Jahr – spätestens aber 2022 – möchte der Konzern auch private Reisen in den Orbit ermöglichen. Dies hat der Konzern von Elon Musk diese Woche Dienstag angekündigt. Bis zu vier Personen sollen auf die erste Reise mitgenommen werden.
Neu ist dies freilich nicht, SpaceX geht hierfür eine Kooperation mit Space Adventures ein. Das Unternehmen hat sich auf Weltraumtourismus spezialisiert und bereits sieben Privatpersonen geholfen „die Erde zu verlassen“. Sie sind an Bord von russischen Sojus Raketen zur internationalen Raumstation gereist – und natürlich auch wieder zurück. Neben der nebulösen Ankündigung gab es leider wenige Details.
Preise und Vorbereitungsmaßnahmen unbekannt
So gab es beispielsweise keine Informationen darüber, was für Anforderungen an die Weltraumtouristen gestellt werden, ebenso gab es keinerlei Auskünfte zu den möglichen Kosten. Der Transport soll in einer für den Transport von Menschen ausgelegten Variante der SpaceX Dragon erfolgen. Die Reisehöhe rund um die Erde wird mit „zwei- bis dreimal so hoch“ wie der Kurs der ISS angegeben, diese umkreist in etwa 400 km Höhe die Erde.
SpaceX entwickelt gemeinsam mit der NASA seit Jahren die Crew Dragon, sie soll in erster Linie Menschen von und zur internationalen Raumstation bringen. Erst vor Kurzem hat die Crew Dragon den zweiten Test erfolgreich überstanden, dabei wurde ein Notausstieg probiert. Es ist davon auszugehen, dass die Crew Dragon dieses Jahr noch den ersten kommerziellen Einsatz fliegen wird.
Weltraumtourismus bei SpaceX mit Verzögerungen
Auch wenn SpaceX nur ein vages Datum angegeben hat – es bleibt abzuwarten, ob selbst die Jahreszahl 2021 überhaupt hält. Elon Musk kokettiert schon seit längerem damit, Milliardären ihre Träume zu erfüllen, hatte damit aber bisher keinen Erfolg. Bereits Anfang 2017 gab SpaceX bekannt, Zahlungen von zwei Kunden angenommen zu haben. Sie sollten mit einer Crew Dragon, im Schlepptau einer Falcon Heavy, zum Mond reisen. Der Flug sollte Ende 2018 erfolgen – wurde dann aber im September des Jahres verschoben.
Einer der beiden Kandidaten soll offenbar der japanische Milliardär Yursaku Maezawa sein, er soll nun mit einer Big Falcon Rakete einmal den Mond umrunden. Was aus dem Auftrag oder der Zahlung des zweiten Kunden wurde, ist bisher unklar.
Die Pläne der Konkurrenz
Natürlich schläft auch in diesem Bereich die Konkurrenz nicht – diese kann jedoch ebenfalls kaum mit Erfolgen auf sich aufmerksam machen. Richard Bransons Virgin Galactic hat die ersten Testflüge abgeschlossen und möchte noch dieses Jahr Touristen in den Orbit befördern. Einige Minuten schwereloser Flug seien aktuell bereits möglich.
Ähnlich sehen auch die Versprechen von Blue Origin aus, der Konzern von Jeff Bezos hat aber noch kein Startdatum bekannt gegeben. Beide möchten „einige Minuten“ im Weltraum ermöglichen. Die Preise sollen hier bei etwa 200.000 US-Dollar je Flug liegen.