Irgendwie kommt es mir so vor, als drehen wir uns beim Thema HTC seit Jahren im Kreis: Die Jungs und Mädels aus Taiwan hauen immer mal wieder richtig feine Smartphones raus wie in diesem Jahr das HTC U11 bzw. das HTC U11 Plus. Andererseits sind dabei aber auch immer Modelle, mit denen wir hadern müssen und nicht zuletzt fragen wir uns auch ständig wieder, ob HTC sich noch lange in diesem Smartphone-Haifischbecken halten kann.
Auch dieses Jahr war die Skepsis wieder begründet — nicht nur, weil ein Deal zwischen Google und HTC zustande gekommen ist, bei dem sich die Kalifornier für 1,1 Milliarden US-Dollar Teile der Mobilsparte HTCs einverleibt haben. Damit holt sich Google Qualität ins Team, schwächt aber gleichzeitig auch die Innovationskraft des asiatischen Unternehmens.
Jetzt ist es ein Bericht der Digitimes, die uns wieder über die Zukunft HTCs spekulieren lässt. Dabei ist diese Quelle für uns Tech-Blogger immer ein zweischneidiges Schwert: Die Digitimes ist unheimlich nah dran an vielen Unternehmen in Fernost, speziell in Taiwan. Andererseits hat sich das Branchen-Blatt aber auch schon oft genug übel verhoben mit seinen Prognosen.
Diesmal stützt sich die Digitimes erneut auf Quellen in der Industrie, die besagen, dass HTC im neuen Jahr weniger Smartphones veröffentlichen möchte. Klingt ein wenig nach “Täglich grüßt das Murmeltier”, denn eine solche Prognose bezüglich HTC hören wir wahrlich nicht zum ersten Mal. Stimmt das Gerücht, will HTC das Portfolio deshalb noch übersichtlicher gestalten, weil man sich auf das Marketing für ausgewählte Produkte und Forschung & Entwicklung konzentrieren möchte.
Das hieße im Klartext: Man bringt noch weniger Modelle heraus als in diesem Jahr — vielleicht nur drei oder vier Geräte — und steckt stattdessen einerseits mehr Ressourcen in seine R&D-Abteilung, um an künftigen Devices zu arbeiten und betreibt offensiveres, aber sehr punktuelles Marketing für das, was da für 2018 an neuer Hardware zu erwarten ist.
Stand jetzt soll bereits im Januar eine abgespeckte U11 Plus-Variante vorgestellt werden, außerdem warten wir auf ein neues Flaggschiff-Smartphone, welches HTC U12 heißen könnte und Gerüchten zufolge mit einem Snapdragon 845 ausgestattet sein wird. Die selben Quellen berichten auch, dass ein solches Spitzenmodell auch mit einem 4K-Display bestückt sein könnte, das würde ich HTC allerdings allein schon aus finanziellem Kalkül nicht empfehlen.
Was über diese beiden Modelle hinaus in 2018 bei HTC passiert bzw. wie viele Smartphones dem Portfolio für das neue Jahr angehören werden, können wir noch nicht absehen. Gehen wir also vielleicht mal vorsichtig davon aus, dass die Taiwaner sich zunächst auf diese beiden Geräte konzentrieren — auch werbetechnisch — und dann vielleicht später im kommenden Jahr nochmal Hardware nachlegen.
Kritische Stimmen haben jetzt schon wieder den Abgesang auf HTC auf den Lippen und ein wenig kann ich es sogar nachvollziehen. Bestätigen sich nämlich die Gerüchte, klingt das weniger nach Attacke und mehr nach einem Herunterfahren, was die Smartphones des Unternehmens angeht. Vielleicht sieht man seine Zukunft tatsächlich in einer anderen Techniksparte — 2018 dürfte jedenfalls (erneut) ein sehr, sehr wichtiges und wegweisendes Jahr für HTC werden.
Quelle: Digitimes via Android Authority