Hach ja, WhatsApp: So ziemlich jeder weiß, dass seine Daten sicherer sein könnten als bei dem beliebten Messenger, dennoch sind über eine Milliarde Menschen auf diesem Messaging-Dienst – weil eben (fast) alle da sind. Das macht WhatsApp zu einer der größten Plattformen weltweit – lediglich Facebook ist nochmal deutlich größer und da bleibt es ja quasi in der Familie.
Kritik gab es also zumeist beim Thema Datenschutz und wie die beiden WhatsApp-Gründer des Dienstes, Jan Koum und Brian Acton, zusammen mit dem Kryptographen Moxie Marlinspike nun Wired mitteilten, bessert das Unternehmen da nun nochmal deutlich nach. Nachbessern bedeutet in diesem Fall, dass man eine End-to-End-Verschlüsselung einführen wird für alle User. Das bedeutet konkret, dass eure Daten bereits auf dem eigenen Gerät verschlüsselt werden und erst nach dem Ankommen auf dem Empfänger-Smartphone wieder entschlüsselt werden.
Keine Chance also, dass auf dem Weg jemand anders diese Daten abgreifen kann, das gilt sogar für WhatsApp-Mitarbeiter selbst. Jede Voice-Nachricht, jedes Bildchen, jeder Chat – alles wird nun komplett verschüsselt übertragen, unabhängig davon, ob ihr jetzt mit einem iPhone, einem Android- oder Windows-Device WhatsApp nutzt oder sogar noch mit einer alten Feature-Phone-Gurke.
Wenn wir jetzt mal zurückdenken an den Fall des iPhones, welches lange Zeit für das FBI nicht zu knacken war, könnt ihr die Ausmaße dieser Nachricht vielleicht erahnen. WhatsApp tut es also Apple gleich und wird bei Anfragen jeder Art, die sich um die Herausgabe irgendwelcher übertragenen Kundendaten kategorisch ausschließen, nur in irgendeiner Weise weiterhelfen zu können.
Jeder dieser über eine Milliarde Menschen, der das jüngste Update des Messengers installiert, kann also verschlüsselt und unerreichbar für FBI und Co alles an Daten durchs Netz schießen, was er mag – egal, ob er es einem Freund schickt oder gleich einer ganzen Gruppe und egal, welches Device er oder der Empfänger dafür nutzt. Dass das vielen Menschen, aber eben nicht jedem gefällt, ist auch den WhatsApp-Köpfen klar:
Building secure products actually makes for a safer world, (though) many people in law enforcement may not agree with that Brian Acton, WhatsApp
Wer also niedere Interessen verfolgt, kann diese nun auch via WhatsApp ungefährdet kommunizieren, aber dasselbe gilt für jeden Nutzer, der WhatsApp geschäftlich einsetzt, jeden Patienten, der sensible Daten an seinen Arzt schicken möchte und sogar für Whistleblower, die geheime Infos zu leaken gedenken. Wir dürfen gespannt sein, was die jeweiligen Regierungen und Geheimdienste dazu sagen werden. Wie ihr euch sicher noch erinnert, hatte die britische Regierung bereits im letzten Jahr so ihre Schwierigkeiten mit einer Messaging-Plattform, dessen Kommunikation sie im Extremfall nicht einsehen kann.
Dickes Ding jedenfalls in jeglicher Hinsicht: Die Nutzer freut’s, dem ein oder anderen wird diese Ankündigung so gar nicht schmecken. Wir werden die Entwicklung jedenfalls weiter verfolgen, denn die Nummer wird/bleibt spannend.
Quelle: Wired.com