Letztes Jahr hat WhatsApp das Doppelpfeil-Symbol für weitergeleitete Nachrichten eingeführt um damit anzuzeigen, dass man es mit einem Inhalt zu tun hat, der sehr oft (5 x oder mehr) weitergeleitet wurde. Spätestens, als sich abzeichnete, dass durch die Corona-Krise wieder deutlich mehr Fake-News und irreführende Informationen geteilt wurden, musste WhatsApp bei den Weiterleitungen nochmal nachbessern.
Daher führte man eine Beschränkung ein: Diese Weiterleitungen, die mit so einem Doppelpfeil gekennzeichnet sind, durften ab diesem Zeitpunkt vor etwa drei Wochen nur noch an einen Chat weitergeleitet werden. Vorher konnte man solche Beiträge an bis zu fünf Freunde oder Gruppen weiterleiten. Wird ein Kettenbrief als solche erkannt, kann er überhaupt nicht mehr weitergeleitet werden.
WhatsApp erklärte zu den Beschränkungen, dass man die Plattform persönlich und privat halten möchte und dass die Nutzer nicht von in Massen weitergeleiteten Informationen erschlagen werden sollen. Falschinformationen und Kettenbriefen wollte man damit Einhalt gebieten und jetzt scheint es so, als habe diese Maßnahme sehr schnell Wirkung gezeigt.
Wie das Facebook-geführte Unternehmen jetzt wissen ließ, ist die Zahl der weitergeleiteten Kettenbriefe in diesem Monat um 70 Prozent zurückgegangen. Damit erweist sich diese Änderung als großer Erfolg für WhatsApp. Das ist zu begrüßen, aber nach wie vor sitzt die entscheidende Fehlerquelle nicht irgendwo in Kalifornien und programmiert Code für WhatsApp, sondern hält das Smartphone in der Hand und denkt nicht lange genug nach.
Ich packe mir da jedes mal an die Birne, wenn ich sehe, welche Fake-Gewinnspiele, Verschwörungstheorien und Fake-News unreflektiert auf die Reise geschickt und für bare Münze genommen werden. Da verweise ich immer gerne an unsere Freunde von Mimikama, die sich Tag für Tag durch diesen Spam-Morast wühlen und auf die geläufigsten Fakes, Kettenbriefe usw hinweisen.
Es ist richtig, dass WhatsApp hier nachjustiert hat und dieses Weiterleiten somit eindämmen konnte — aber wir dürfen gerne auch unsere Köpfe einschalten und mal zwei Minuten überlegen, was wir da gerade gelesen haben, ob das verifiziert werden kann und ob man sowas einfach weiterschicken sollte.
via WinFuture.de