Seit Facebook 19 Milliarden Dollar für Whatsapp hingeblättert hat, schwant vielen Nutzern Schlimmstes, zumindest aber wohl die Zusammenlegung beider Dienste über kurz oder lang. Facebooks Vizepräsident David Marcus ist beim blauen Riesen zuständig für diese beiden Messenger und versicherte nun im Rahmen der Digital Life Design Conference in München, dass dem aber nicht so sein wird!
Weder sollen die Daten „im Moment“ zusammengelegt werden, noch sollen beide Messenger generell miteinander verschmelzen – so der aktuelle Stand. Dazu passt auch, dass man bei Facebook unterschiedliche Strategien plane mit dem Facebook Messenger und Whatsapp. Während der zugekaufte Messenger-Client als schneller, schnörkelloser SMS-Ersatz etabliert werden soll, habe man vor, den Facebook Messenger künftig mit weiteren Funktionen und Features aufzubohren und vielseitiger zu machen.
Nach aktuellem Stand liegt der Facebook Messenger bei 500 Millionen und Whatsapp bei etwa 700 Millionen Nutzern und oberstes Ziel wäre zunächst einmal, beide Services über die Milliarden-Nutzer-Marke zu hieven. Dabei schloss man ein Bezahl-Modell für den Facebook Messenger weiterhin aus, überlegt aber über andere Wege, wie man über die Chat-Tools Kohle machen kann: Werbung könnte hier die Antwort lauten.
So langsam dürfen wir uns als Whatsapp-Nutzer nämlich darauf einstellen, dass Werbe-Content über Whatsapp seinen Weg auf unser Smartphone finden wird. Dabei ließ Marcus keinen Zweifel daran, dass man den Messenger nicht mit Werbung zubomben möchte:
Wir wollen die App nicht mit Werbung zukleistern. Wenn es uns egal wäre, könnten wir das machen – und bei 500 Millionen Nutzern jede Menge Geld verdienen.
Gesponserter Content könnte so ein Weg sein, die Rede ist darüber hinaus davon, dass man Unternehmen einen Kanal zur Kommunikation geben könnte, um mit Kunden zu kommunizieren – in beiden Fällen würde für Facebook der Rubel rollen. Etwaige Testläufe würden über den Facebook Messenger laufen, aber David Marcus ließ durchblicken, dass man ein erfolgreich getestetes Modell 1:1 auch auf Whatsapp umsetzen wollen würde.
Lesenswert: Die besten Whatsapp-Alternativen
Ich bin gespannt, ob diese Ankündigung dazu führen wird, dass jetzt wieder viele Nutzer des Facebook Messengers und vor allem von Whatsapp mit dem Gedanken spielen, doch endgültig zu einer Alternative – wie Threema oder Telegram beispielsweise – zu greifen. Nach Input von Unternehmen dürfte zunächst mal den wenigsten Nutzern der Sinn stehen und auch trotz des aktuellen Dementis schwebt die Zusammenlegung der Facebook- und Whatsapp-Daten stets wie ein Damoklesschwert über den Usern.
Da hilft es auch wenig, wenn für Whatsapp neue interessante Features angedacht sind wie die schon länger angekündigte Implementierung einer Telefon-Funktion und sich zuletzt die Hinweise darauf verdichteten, dass Whatsapp die lang ersehnte Desktop-Version erhalten wird. Richtet euch jedenfalls schon mal drauf ein, dass sowohl der Facebook Messenger als auch Whatsapp sich weiter im Wandel befinden werden und dass Werbung/Sponsoring Teil dieses Wandels sein werden.
Was sagt ihr? Wäre Whatsapp-Werbung der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringen würde und der Punkt, an dem ihr dem Dienst endgültig den Rücken kehrt?
via n-tv.de