Ich liebe ja neue Produkte, die gerade Menschen mit einer schweren Erkrankung helfen und nur für ihre Ansprüche designt wurden. Ein neu entwickelter Elektrorollstuhl soll genau das machen: Menschen mit einer Gehbehinderung helfen, und das auf einem neuen Level.
Die Reise des WHILL Model A begann letztes Jahr als Kickstarter Projekt und wurde dann im Juni 2014 tatsächlich veröffentlicht. Der Rollstuhl soll sich dem Leben des Nutzers nahtlos anpassen. Entwickelt wurde das Produkt von ehemaligen Automobilindustrie-Experten und Ingenieuren von Toyota und Nissan. Dabei ist das WHILL Model A der erste Elektrorollstuhl, der über einen 4WD-Allradantrieb verfügt und so theoretisch “jedes” unwegsamere Gelände befahren kann. Selbstverständlich muss ein Elektrofahrzeug auch aufgeladen werden, nach 8 bis 9 Stunden ist eine leere Batterie wieder komplett einsatzbereit.
Mit dem Allradantrieb kann man den Rollstuhl problemlos durch enge Gänge manövrieren. Dabei dreht er mit einem sehr geringen Wendekreis um auch wirklich überall durchzukommen. Die hohe Drehmomentleistung und die großen Vorderräder sollen ebenfalls ihren Teil zur Geländetauglichkeit beitragen, z.B. im hohen Gras, Schlamm, Kies oder Schnee. All das soll der WHILL Model A mit Leichtigkeit überwinden. Ob das wirklich stimmt, ist hier die Frage. Ich könnte mir zumindest bei hohem Gras vorstellen, dass das Zeug in den Rädern hängen bleibt …
Und jetzt kommt der Clou: Man kann den Rollstuhl per App mit dem Handy steuern. Jaja, wäre sonst nur halb so smart :D. Aber die Idee ist gar nicht mal so doof, wenn nicht sogar gut überlegt! Mit der WHILL App kann man nämlich ganz tolle Dinge machen. Über Bluetooth lässt sich der Rollstuhl beispielsweise mit dem Handy steuern. Also auch wenn man nicht drin sitzt, kann man ihn durch die Gegend fahren lassen, sprich: er holt dann z.B. einen Menschen mit Gehbehinderung an seinem momentanen Sitzplatz ab. Dann gibt es noch die Möglichkeit, Einstellungen an der Geschwindigkeit vorzunehmen, je nachdem in welchem Bereich und bei welcher Aktivität man gerade ist. Da gibt es zum Beispiel den Comfort-Modus oder den Active-Modus. Der eine ist langsamer, der andere schneller, alles kann angepasst werden.
Auch den Sitz kann man nach Belieben verstellen, die Lehne lässt sich nach vorne oder nach hinten regulieren – kein alltägliches “Feature” bei Rollstühlen, so unglaublich das klingen mag. Dann gibt es noch das Feature für das GPS Tracking. Mit dem kann man sehen, wo der Rollstuhl gerade ist, wie schnell er fährt und wieviel Batterie er noch hat.
Natürlich muss man nicht alles per App steuern. Der Rollstuhl hat an der Armlehne eine Art Controller, mit der sich beispielsweise der Sitz manuell verstellen lässt. Ein rotes Licht am Rad sorgt außerdem dafür, dass man im Dunkeln noch gesehen wird. Auf der Seite kann man sogar eine Probefahrt buchen, falls man überlegt, sich so einen Rollstuhl anzuschaffen.
Quelle: whill.us