Die Coronavirus-Pandemie sorgte vielerorts dafür, dass Masken Einzug in unseren Alltag hielten. Wurden vor der Pandemie noch Menschen in der Öffentlichkeit oder dem ÖPNV kritisch beäugt, wenn diese einen Mund-Nasen-Schutz aufsetzten, so ist die Nutzung eines solchen heutzutage zur Normalität und zur gesetzlichen Vorgabe geworden. Gesichtserkennungssysteme kommen damit aber nicht immer zurecht.
Viele solcher Systeme, die eigentlich für Recht und Ordnung sorgen sollten, können in diesen Tagen ihre Bestimmung nicht mehr erfüllen. Zu viele wichtige Merkmale unseres Gesichts werden durch den Stoff verdeckt. Betroffen sind nicht nur klassische Systeme von Strafverfolgungsbehörden, sondern auch Technologien aus der Privatwirtschaft wie die von Clearview AI oder PhotoTrac.

Wie kann man also am besten handeln? Dasitzen und warten ist keine gute Option, wird die Maske uns doch noch in der Zukunft sicher immer wieder begleiten. Daher versuchen Hersteller nun, ihre Systeme bestmöglich anzupassen, um wenigstens einen eingeschränkten Nutzen wiederherstellen zu können. In einem Report des US-Instituts für Standards und Technologie ist nämlich die Rede, dass in 50 Prozent der Fälle keine Erkennung mehr möglich sei.
Dabei geht man das Problem von verschiedenen Seiten an. Ein Beispiel ist, dass der Algorithmus gleich mit Maskenbildern trainiert wird. Auf einem regulären Foto werden dabei wichtige Ankerpunkte maskiert und auf diesem Weg dem Computer beigebracht, welche Teile er für ein vollständiges Bild wieder zusammensetzen muss. Ist die Nase durch die Maske verdeckt, wird einfach auf Basis von Berechnungen geschätzt, wo unser Riechkolben wohl sitzen mag.

Vielerorts sorgen die Probleme von solchen Systemen aber auch für Aufatmen. Gerade in Ländern, in denen aktuell viel für Freiheit demonstriert wird, können so Überwachungssysteme des Staates umgangen und auf diesem Weg einer Verhaftung entflohen werden. Und selbst wenn irgendwann ein Algorithmus das Lesen unseres Gesichts unter der Maske beherrscht, so wird es bis dahin einen neuen Weg geben, um dieser Überwachung zu entkommen.
via The Next Web