Immer wieder zeigen uns neuste Meldungen aus der Tech-Welt, inwieweit Künstliche Intelligenz uns schon heute unterstützen kann und auf diesem Weg unseren Alltag verbessert. Roboter sind bei Routineaufgaben nun einmal besser und auch wenn es um Spezialwissen geht, leisten Computer vielerorts wahre Wunder. Das zeigt nun ein weiterer Einsatzbericht der Duke Universität in den Vereinigten Staaten.
Im November 2018 wurde hier ein neues Tool mit dem Namen “Sepsis Watch” für die Notfallambulanz vorgestellt. Wie der Name bereits deutlich macht, geht es hierbei um ein System, das bei der schnellen Erkennung von Sepsis unterstützen soll, ein Zustand, der jährlich viele Menschenleben weltweit fordert.

Aber warum ist das eigentlich so? Bei der Sepsis entsteht durch eine Infektion eine Abwehrreaktion des Körpers, die wiederum eigene Organe angreift oder gar ganz zerstört. Die Symptome können dabei schnell missverstanden werden, weshalb dieser Zustand häufig mit dem Tod der betroffenen Person endet. “Sepsis Watch” soll das nach 3,5 Jahren Entwicklung nun ändern.
Dabei werden die Vitaldaten von Patientinnen und Patienten regelmäßig erfasst und darauf basierend ein Risikowert pro Person ermittelt. Die Ergebnisse werden dann innerhalb einer iPad App angezeigt. Seit der Einführung vor zwei Jahren sanken aufgrund von “Sepsis Watch” stark die Todesfälle aufgrund des Zustands im Duke Krankenhaus. Nun soll eine weitreichende klinische Studie nachweisen, dass sich ein flächendeckender Einsatz lohnt. Die Ergebnisse werden wohl 2021 vorliegen.

Auch wenn die App an sich schon große Erfolge bringt, muss nicht nur die Technologie weiterentwickelt werden. “Sepsis Watch” wäre wohl nie so erfolgreich gewesen, wenn die zugehörigen Prozesse im Krankenhaus nicht auch an die neuen Gegebenheiten angepasst worden wären. So wird nun nicht jeder einzelne potenzielle Sepsis-Patient an die Ärzte gemeldet, sondern pro Tag ein Meeting einberufen, in dem alle Fälle gebündelt diskutiert werden.
Weiterhin sprechen zwei weitere Punkte für den erfolgreichen Einsatz im Feld. “Sepsis Watch” wurde auf ein ganz spezielles Einsatzgebiet ausgerichtet, zusätzlich durften die Anwender:innen (also beispielsweise Krankenpfleger:innnen) während der Entwicklung kontinuierlich Feedback zur Benutzung geben. Das Beispiel zeigt also, dass nicht nur die Technologie eine Rolle spielt, sondern auch die perfekte Abstimmung mit den Prozessen und dem Personenkreis, der die neuen Tools einsetzen soll.